Das Jahr ist zur Hälfte herum, der Juli nähert sich seiner Mitte und es ist wieder an der Zeit, den Tag über Fotos zu machen und ihn am Ende so mit zwölf Bildern zu dokumentieren. Eine Aktion von „Draußen nur Kännchen„, bei der sich viele Blogger unter „12 von 12“ jeden Monat versammeln, um ihren Alltag fotografisch festzuhalten und zu teilen.
Dieses Mal bin ich wieder am Start. Wenn auch recht spät, es war ein langer Tag und dank meines neuen Telefonknechtes, der die Bilder anders im internen Speicher ablegt als mein alter, kommt die nachzügelnde Autorin doch noch mit ihren zwölf Bildern um die Ecke. Ehrlich, neue Smartphones einzurichten ist die Pest, ich kann nicht verstehen, warum manche Menschen sich das jedes Jahr auf ein Neues antun nur um mit dem neuesten Modell von Firma X auftrumpfen zu können …
Wie dem auch sein, zurück zum Zwölften. Morgens um viertel nach sechs aus dem Bett gefallen, muffelig aus dem Fenster geschaut und ob der grauen Wolkendecke erwartungsgemäß keine Besserung der Laune feststellen können. Seit Wochen fühlt sich das da draußen nach Herbst an, nur ohne die bunt gefärbten Bäume. Trotzdem pünktlich das Haus verlassen um zum Frühschwimmen zu fahren.
Seit einigen Wochen darf ich wieder schwimmen gehen. Und nachdem ich jetzt im Besitz eines vernünftigen Badeanzuges bin … In Übergröße einen Badeanzug zum Schwimmen zu finden war ein Drama in ungezählten Akten. Liebe Hersteller von Bademode, es soll kleine dicke Frauen geben, die so ein Stück Textil benötigen um damit tatsächlich Sport zu machen. Das muss nicht schlank machen oder irgendwelche eingebildeten Makel verstecken, das muss sitzen und Träger haben, die nicht einschneiden oder so dämlich geschnitten sind, daß man sie nach jedem zweiten Schwimmzug wieder zurück auf die Schultern pfriemeln muß. Danke.
Die üblichen Frühschwimmer, man trifft dort immer das gleiche Grüppchen an, stürmen pünktlich um sieben das Freibad, steuern „ihre“ Spinde an um sich dann hoffentlich an vorderster Front in die Fluten zu stürzen. Belustigt mich jedes Mal auf ein Neues, dieses Ritual.
Nach zwei Kilometern beende ich die morgendliche Einheit „Schwimmerin, Modell Bleiente“ und komme noch trockenen Fußes zur Umkleide. Bevor der Himmel seine Schleusen weit öffnet. Sommer 2024, ich war dabei. Das Beschleunigungsmonster und ich treiben wohlbehalten durch den Wolkenbruch vom Freibad bis ins Büro. Spoiler: Dieses Mal habe ich auch meinen Schlüssel dabei …
Freitags ist für die Kollegen ausgewiesener Home-Office Tag und damit bin ich die erste in den heiligen Hallen des Lohnerwerbs. Mein Frühstück habe ich mit genommen. Ja, ich schwimme auf nüchternen Magen. Nachdem ich festgestellt habe, daß es mir nicht gut bekommt vor dem Schwimmen mein Frühstück zu mir zu nehmen, bereite ich das am Vorabend zu und nehme es mit ins Büro. Und wehe, es wagt einer, sich zwischen mich und meine erste Tagesmahlzeit zu stellen. Dem ergeht es nicht gut, ich habe Hunger wenn ich aus dem Schwimmbad komme.
Während ich mir Quark, Obst und Müsli ins Gesicht schaufle, überlege ich schon einmal grob, was heute ansteht. Um es anschließend einigermaßen leserlich in mein Notizbuch zu schreiben. Ich habe wirklich viele Dinge ausprobiert, um über meine Aufgaben den Überblick zu behalten … Gibt in der Tat sehr viele tolle Werkzeuge dafür. Doch am Ende lande ich immer wieder bei simplen Listen in Notizbüchern. Bin halt ziemlich analog gestrickt, wie mir scheint.
Die Welt draußen weigert sich beharrlich, hell zu werden. Und so arbeite ich friedlich im Dämmerlicht des grauen Tages vor mich hin während draußen die Welt nass und nasser wird. Machste nix.
Mittagspause. Damit ich nicht ins Bratwurstkoma falle, gibt es leichten und leckeren Salat. Und man vertue sich nicht, in die klein aussehende Schüssel paßt mehr Grünzeug rein als es den Anschein hat. Mit Mozarella oder Fetawürfel macht das ziemlich satt ohne mich so müde zu machen, daß mir eine halbe Stunde später der Kopf auf die Tastatur fällt. Deswegen nehme ich oft Salat mit für die Mittagspause. So auch diesen Freitag.
Wie jeden Freitag laufe ich kurz vor Feierabend noch einmal mit der Gießkanne durch die Büros um die gut fünfzig (oder sind es schon sechzig?) Zimmerpflanzen, die über das Haus verteilt zu finden sind, mit Wasser zu versorgen. Dann Rechner aus und Wochenende!
Ich sammel den besten Ehemann der Welt zu Hause ein und dann fahren wir nach Bochum. Um andere Menschen für uns kochen zu lassen. Der letzte Besuch in einem indischen Restaurant ist gefühlt eine halbe Ewigkeit her. Ich mag die indische Küche und so habe ich mir, alter Fuchs, der ich bin, gedacht, daß wir den nächsten Punkt im Terminkalender einfach mit kulinarischem Genuß verbinden.
Offenbar fiel es mir schwer, vor lauter Vorfreude auf leckeres Naan und Lamm das Smartphone ruhig zu halten. Das Bild mag unscharf sein, das Essen war dafür lecker. Ist mir auch lieber so. Was nützen scharfe Fotos von Dingen, die nicht gut geschmeckt haben? Eben.
Sehr satt steuern wir den nächsten Punkt des Abendprogramms an und finden einen der vielen Dinos, die sich aktuell in Bochum tummeln. Teil von „Dino City III“. Wer Lust hat, die Aktion geht noch bis zum 27. August diesen Jahres. Da stehen nicht nur große Statuen in der Stadt herum, es gibt auch noch die ein oder andere Aktion zu dem Thema.
Ohne vom Dino platt getrampelt zu werden erreichen wir trocken das Zeiss Planetarium Bochum, um dort eine der Vorführungen zu besuchen. Ich mag das Planetarium, die bieten so viel mehr als nur Sternenhimmel und haben ein wirklich tolles Programm. Nicht nur für Erwachsene, auch für Kinder bietet das eine Menge. Kann ich nur empfehlen, dort mal einen Besuch einzuplanen. Gerade wenn das Wetter einem in den Ferien einen Strich durch die Rechnung macht.
Tolle Show. Auch wenn mich die Info, daß das Album schon vor fünfzig Jahren erschienen ist, kurz hat schlucken lassen. Bin ich echt schon so alt? Macht nix, Pink Floyd ist einfach zeitlos gut. Und in Verbindung mit einer besonderen Projektion, die extra für die Aufführung in Planetarien entworfen wurde, macht das noch mal eine Schippe Genuß mehr.
Nach einem schönen, aber ziemlich langen Tag, der uns auf dem Rückweg zum Beschleunigungsmonster noch einmal mit einer Dusche in Form von Regen erfreut, geht es nach Hause. Noch eine Tasse Tee und damit beende ich diesen Tag.
Das war er, mein zwölfter Juli 2024. Schaut doch mal bei den anderen vorbei, die ihren heutigen Tag mit zwölf Bildern dokumentiert haben.