Sonntagsbaum #1

Neues Jahr, neues Schlagwort. Oder mehr so Projekt. Vielleicht auch ein guter Vorsatz? Wer sich jetzt fragt, was zum Teufel ein „Sonntagsbaum“ sein soll und zu welcher Gattung dieses Gehölz gehören könnte: es gibt keinen Grund, eine Suchmaschine zu bemühen. In der realen Welt gibt es diese Gattung Baum nicht.

Was soll ein Sonntagsbaum denn dann sein? Schlicht und ergreifend der fantasielose Name eines Vorhabens für das gerade anlaufende Jahr. Vor meinem Wohnzimmerfenster steht ein Baum. Das tut der schon recht lange und im Sommer bin ich dem Baum sehr dankbar dafür, die Hauswand in Schatten zu hüllen und damit effektiv zu verhindern, daß mir die Sonne aufs Fenster knallt und mein Wohnzimmer in einen Brutkasten verwandelt.

Und diesen Baum fotografiere ich jetzt einfach jeden Sonntag – vorausgesetzt, ich bin zu Hause. Soll im Urlaub bekannterweise nicht immer der Fall sein. Also, Baum plus Foto am Sonntag ergibt Sonntagsbaum. Ganz einfach, oder?

Vielleicht verliere ich ein paar Worte. Zur Woche. Zu Dingen, die mir über den Weg gelaufen sind. Die ich gelesen oder gesehen habe. Die ich wichtig finde. Oder lustig. Oder peinlich. Wenn jemand Lust hat, jeden Sonntag den gleichen Baum zu fotografieren und mit mir zu teilen, wie der Baum sich im Laufe des Jahres verändert, der sei herzlich eingeladen. Darf auch gerne ein anderes Motiv sein. Die Hecke, der Rasen, der eigene Garten, eine Statue, eine Bank im Park, was immer einfällt und gefällt.

Ganz passend zur Jahreszeit der erste Sonntagsbaum im Jahr. Mit Schnee. Der mich, beim Blick aus meinem Fenster, so überhaupt nicht zu Begeisterungsstürmen hingerissen hat. Auch wenn er, zugegeben, sehr hübsch aussah und dem Baum recht gut stand.

Sonntagsbaum - Blick vom Wohnzimmerfenster auf einen Baum

Genervt hat er mich, der Schnee. Der bedeckte ganz frisch unser Beschleunigungsmonster, welches keine Winterreifen hat. Sondern mit Allwetterschluppen unterwegs ist. Da hatte ich mir Samstagabend bereits alles zurecht gelegt und gepackt für meine morgendliche Schwimmrunde und dann durfte ich erst einmal mein Gefährt von dem nassen Schneepatsch befreien. Positiv betrachtet hat das Wetter wohl viele von den Neujahrsvorsätzen abgeschreckt, sich auf den Weg ins Freibad zu machen. Ja, Freibad. Und nein, ich schwimme bei Schneegestöber nicht unter freiem Himmel. Im Winterbetrieb steht eine Traglufthalle über dem Sportbecken. Finde ich super, ich bevorzuge die 50 Meter Bahn.

Gelernt habe ich heute, daß es in der Theorie nach einer super Idee klingt, bei kalten Temperaturen eine Baumwoll-Leggins unter meinen Winterrock zu ziehen … Eine Idee, die allerdings den Praxistest so gar nicht bestanden hat. Haben Sie das mal versucht, eine enge Hose aus Baumwolle im feuchtwarmen Klima einer Schwimmbad-Umkleide über frisch eingecremte Beine zu bekommen? Eleganz geht wahrlich anders.

Die Wohnung habe ich entweihnachtet. Der ganze Tinnef ist wieder in seinen zwei Schuhkartons verschwunden und wartet dort auf seinen nächsten Einsatz. Jetzt ist der Wohnzimmertisch mit neuer Kerzendeko versorgt. Etwas, was ich wirklich gerne mache. Unser Wohnzimmertisch ist zu jeder Jahreszeit anders dekoriert. Und nie wiederholt sich etwas, das würde mich langweilen. Die sich in regelmäßigen Abständen ändernde Deko – und immer mit Kerze – freut mich jedes Mal und ich mag es, mich auf diese Art kreativ auszutoben.

Entdeckt habe ich für mich den Youtube Kanal „Hotel Matze“. Und mich durch drei Folgen gehört während der Aktion „Entweihnachtung“. Wirklich inspirierende Gespräche mit interessanten Persönlichkeiten. Gastgeber Matze Hielscher lädt prominente Gäste aus Kultur, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Sport ein und führt kluge Gespräche, die tiefe Einblicke in Lebensgeschichten, Motivationen und Herausforderungen geben. Ich empfinde diese Dialoge als sehr authentisch, nahbar und oft überraschend ehrlich. Die Gespräche finde ich inspirierend und sie regen mich dazu an, meine eigene Perspektive auf den Gast zu hinterfragen. Hören Sie mal rein, es lohnt sich.

Kochen werde ich jetzt Rosenkohl mit Pasta und dann den Sonntag mit einem Film ausklingen lassen. Wenn Ihnen mal nach einer herzerwärmenden Geschichte mit feinem Humor ist, dann schauen Sie sich „Calender Girls“ an. Perfekter Film für einen verregneten Sonntag, um sich mit einer Decke gemütlich auf die Couch zu kuscheln. Ich habe den sehr genossen. Im Moment braucht es hier im Hause Mupfelheim schöne Geschichten auf der Mattscheibe, mir ist da einfach nach.

Einen guten Start in die kommende Woche, den wünsche ich mir. Die erste volle Arbeitswoche, das wird komisch nach dem Herumgefaulenze des Urlaubs.

Und Ihnen wünsche ich den auch.

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