Zwischen Weihnachten und Neujahr ist die traditionelle Zeit der Rückblicke allenthalben und ich mag keine Rückblicke und Best of Zusammenfassungen, ich mag nach vorne schauen und deswegen gibt es am letzten Tage des Jahres 2015 einen Vorausblick mit Weitblick auf das kommende Jahr. Ich halte schließlich häufiger mal inne und blicke zurück auf die Zeit, die hinter mir liegt und den Weg, den ich gegangen bin. Meistens mache ich das still, leise und heimlich für mich. Es ist selten etwas, worüber ich detailliert schreibe und dieses 2015 war, alles in allem, ein schönes und ein gutes Jahr, mit ein paar schäbigen Kanten. So wie jedes Jahr eben schöne Ecken und schäbige Kanten hat.
Neues Jahr, neues Spiel?
Ich halte nicht viel von Neujahrsvorsätzen. Die meisten davon versanden nach einem hochmotivierten Start ein paar Wochen später ganz unrühmlich. Das geht bestimmt nicht nur mir so. Und weil bei mir so gebrochene Vorsätze nur für Frust und Ärger sorgen lasse ich das ganz einfach. Statt mir also viele oder wenige Vorsätze zu überlegen, mit denen ich mir selber Frust bereiten kann habe ich die vergangenen Tage einfach Gedanken darüber gemacht was ich brauche um in 2016 genauso glücklich und größtenteils zufrieden zu sein wie in 2015.
Abgesehen von Gedanken habe ich die freien Tage zwischen den Jahren dazu genutzt um kräftig auszumisten und aufzuräumen. Ich habe mein Bücherregal komplett ausgeräumt, die Bücher neu sortiert und die Regale gewischt bevor ich die Bücher, die hier bleiben dürfen zusammen mit meiner Kamerasammlung wieder in die Vitrinen gestellt habe. Den Büroschrank und die Kommode entmistet, Bastelmaterial sortiert, digitale Bilder gesichtet, Festplatten entrümpelt und einfach alten Kram losgeworden. Weniger Kram ansammeln in neuen Jahr klingt wie ein Plan.
Nur weil das Datum ganz hinten jetzt um eine Zahl weiter springt ändert sich mein Leben nicht grundlegend. Mein Leben ändert sich dann wenn ich dazu bereit bin es zu ändern, das hat im Normalfall sehr wenig mit einem Datumswechsel zu tun. Ich mache einfach Pläne, keine Vorsätze. Denn schließlich heißt es ja nicht umsonst in dem altbekannten Spruch „Leben ist das was dir passiert während du andere Pläne machst“. Also mache ich Pläne für 2016 damit sich die Drehbuchschreiber meines Lebensfilmes köstlich darüber amüsieren können was ich eigentlich wollte während sie was ganz anderes mit mir vorhaben.
Ein Vorausblick mit Weitblick auf die Fotografie.
Als ich gestern mit meiner besten Freundin und ihrer Mutter zusammen saß stellte ich fest, daß ich nicht die Einzige zu sein scheine, die gerade so etwas wie eine kreative Krise am Hacken hat. Wobei wir das Ganze dann mehr so „Stillstand im kreativen Prozeß“ getauft haben damit das Geisteskind keinen allzu dramatischen Namen bekommt. Es wird Zeit für mich nicht mehr nur einfach so vor mich hin zu knipsen sondern wirklich zu fotografieren. Mich mit dem zu beschäftigen was ich aufs Fotopapier bringen will, überlegter mit der Kamera umgehen. Neue Bereiche der Fotografie entdecken (Makro, ich werde mir ein Makro-Objektiv kaufen …) und Bildbearbeitung nicht mehr auf die lange Bank schieben. Mehr schwarzweiß, mehr abstrakt, mehr analog, mehr Experimente (ich will ein Lensbaby, Baby!) und ein Jahresprojekt. Damit dieses Gefühl verschwindet doch immer nur auf eingefahrenen Gleisen unterwegs zu sein.
Kreatives Zeug machen.
Heute sagt man nicht mehr basteln, heute sagt man „DiY„. Vollkommen egal, wie das Kind heißt, ich habe Spaß daran gefunden herum zu werkeln und Dinge mit den Händen zu erschaffen. Egal ob stricken, Blumenpötte bepflanzen oder mit Werkstoffen aus dem Baumarkt herum experimentieren. Das möchte ich gerne in meinem Leben behalten, Ideen und Hirngespinste verfolgen und mit den Händen schöne Dinge erschaffen. Und ganz unbedingt möchte ich mir in diesem kommenden 2016 gerne eine bunte Jacke stricken. Nicht zu vergessen: bloggen. Immer noch und immer wieder neu Bock drauf haben.
Liebe, tolle und kreative Menschen um mich haben.
Ich bin gerne alleine unterwegs und ich habe keine Probleme mit diesem Alleine sein. Allerdings hat dieses Alleine sein eine fließende Grenze zu seiner nächsten Verwandten, der Einsamkeit. Ich möchte Zeit mit lieben Menschen auf Ausflügen verbringen und deswegen habe ich dieses Jahr Weihnachten dem ein oder anderen Gutscheine und Karten für gemeinsame Unternehmungen geschenkt. Denn Zeit ist das Wertvollste, was ich verschenken kann. Und ich freue mich wie Bolle auf diese Unternehmungen! Genauso freue ich mich auf schöne, unterhaltsame, lustige und kurzweilige Blogowskis-Stammtische, die ich nicht mehr missen möchte.
Mehr für mich und meinen Körper tun.
Gerade am Ende des Jahres als das Schicksal hier mit dem Zaunpfahl winkte und mich zwischen Arbeit und Krankenbett hin und her pendeln ließ ist das ganz schön auf der Strecke geblieben. Mal eben in der Mittagspause essen gehen ist bequemer, die Zeit für Sport zu wenig wenn Krankenbesuche einem die Freizeit rauben und der Arbeitsweg zu gefährlich (weil enger und unbeleuchteter Schleichweg) für Radfahren wenn es morgens spät hell und abends früh dunkel wird. Doch bald werden die Tage wieder länger und dann sieht man mich auf meinem Rad. Für die Entspannung habe ich mich zum Yoga angemeldet und das Schwimmbad hat dank Traglufthalle auch bald wieder geöffnet. Ich kann jetzt Getreide mahlen und daraus frisches Brot backen. Ach ja, und ganz viel selbst gemachtes Eis, Gadgetto sei Dank, erwartet mich in diesem 2016. Ohne Zucker und Zusatzstoffe, deren Namen ich nicht aussprechen kann. Gute, frische, saisonale Lebensmittel und mit Genuß kochen. Ach, und natürlich auch essen.
Und sonst noch so?
Ich möchte 2016 endlich, endlich mal wieder nach London. Gucken ob die Towerbridge noch steht. Meine Freundin Frau Rabe in Hamburg besuchen, Berlin wieder sehen und viele, viele Ausflüge machen. Es gibt so viel, daß ich im Ruhrpott noch nicht gesehen habe. Deswegen liebe ich es hier zu leben, an jeder Ecke kann man etwas entdecken und es wird hier nie langweilig. Ach ja, zu guter Letzt wieder ein wenig mehr lesen tät jetzt auch nicht schaden.
In Kurz?
Wenn ich also für dieses 2016 einen guten Vorsatz hätte dann lautete er folgendendermaßen: Einfach all das (wieder) tun, was ich in 2015 auch schon getan habe. Und noch viel mehr!
Ja dann laß mal krachen!
Genau, 2016 wird ähnlich wie sein Vorgänger 2015 einfach ein gutes Jahr. Habe ich jetzt kurzerhand beschlossen, frecherweise gleich stellvertretend für Euch mit. Ich wünsche Euch da draußen einen tollen Abend, einen schönen Übergang in das neue Jahr und laßt es krachen in diesem 2016. Seid kreativ, macht wonach Euch der Sinn steht, lernt worauf Ihr Bock habt, schüttelt ab was Euch nervt, verreist und nehmt Eure Herzensmenschen mit, bleibt Entdecker und Abenteurer mit offenem Herzen und Spaß!
Wir sehen uns nächstes Jahr.
Dann bleibt mir nur, dir einen guten Rutsch zu wünschen und das ganz ganz viel klappt in 2016!
LG Petra
Liebe Petra,
vielen lieben Dank für die guten Wünsche. Wir werden sehen inwieweit meine Pläne mit denen übereinstimmen die 2016 im Gepäck hat 😉
Liebe Grüße,
Mirtana
Kauf Dir ein Makro-Objektiv – ich tat es vor ziemlich genau 12 Monaten und habe es nicht bereut.
Vielen Dank für die vielen Eindrücke und Ausdrücke und Impressionen von Dir.
Alles Gute für 2016!
Schirrmi
Hi Schirrmi,
ich werde Deinem Rat mit Sicherheit folgen und bedanke mich herzlich für das schöne Kompliment.
Hab ein tolles 2016!
Liebe Grüße,
Mirtana
Hallo Mirtana,
ein schöner, tiefgehender Text. Ich hätte so gerne mehr Zeit zum Lernen, Fotografieren, Bloggen etc…. Diesem Manko renne ich etwas hinterher.
Toll, dass du ein Makroobjektiv kaufen willst, ich habe mir da auch schon mal was angeschaut, die sind ganz schön teuer. Mein nächstes wird ein lichtstarkes 50mm Objektiv sein. Und Bildbearbeitung steht auch bei mir oben auf der Liste, hast du da schon was im Auge?
Ich mache eine kleine Schulung oder so eine Art Gruppenprojekt mit zum Thema Stillleben, wenn du auch Interesse hast, melde dich, ich gebe dir gerne den Link.
Einen guten Start in das neue Jahr.
Liebe Grüße, Bee
Liebe Bee,
eine 50 mm Festbrennweite war das erste Objektiv für meine DSLR. Überhaupt fotografiere ich überwiegend mit Festbrennweite. Egal ob analog oder digital.
Ein Makro möchte ich schon länger haben und jetzt passt es finanziell. Ich habe auch lange überlegt welches es werden soll, Testberichte gelesen und überlegt. Es wird das 85er Nikon für DX werden.
Klingt interessant dieses Gruppenprojekt. Wenn Du magst erzähl mir gerne mehr darüber, gerne auch über Mail.
Liebe Grüße,
Mirtana
Habs dir gemailt 🙂
Danke Dir, ich hab mich da einfach mal angemeldet und werde schauen was dabei herum kommt 🙂
Ich wünsche Dir ein gutes 2016 und viel Spaß mit Deinen Plänen… 🙂
Liebe Mo,
ich wünsche Dir ebenfalls ein schönes 2016 mit möglichst wenig Streß 🙂
Liebe Grüße,
Mirtana
Hallo Liebes,
mir gehts da wie dir. Ich mag Rückblicke (vor allem auf Blogs) nicht so gerne. Ich schaue nicht so gerne zurück, finde das meist alles viel zu doppeltgemoppelt (weil ja eh schon alles gelesen, ist doch langweilig) und so weiter. Ich schau ganz gerne mal an einem Abend gemütlich mit Freunden rückwerärts. Unter dem Motto: weißte noch, boah, das war ein Abend oder herjee.. guck dir an wie ich da aussah, gg! Du weißt schon. In alten Fotokisten kramen. Oder im Kopf.
Ausmisten ist super. Ich hatte mir das vorgenommen – ich mach das allerdings auch zwischenzeitlich immer mal wieder – aber ich war zu platt und hab echt rumgegammelt.. nun ist der Urlaub so gut wie rum und wirklich viel getan hab ich nicht.
Ach und London. Herzensstadt. Leider zu teuer grad. Aber falls du mal nach HH fährst und auf der Fahrt gern Gesellschaft (und Spritbeteiligung) hättest, sag Bescheid. Seid ewig will ich Freunde besuchen. Und hab keine Lust, alleine zu fahren 🙂
Huch, langer Kommentar. Lg
Liebe Haydee,
doppeltgemoppelt, das trifft es gut finde ich. Es gibt wenige, die spannende Rückblicke schreiben, das stimmt. Meist artet es in eine Aufzählung der besten Posts aus 😉
Oh ja, im Kopf oder Fotokisten kramen kann sehr lustig sein. Weniger lustig werden so alte Bilder und Super 8 Aufnahmen wenn der Vatter sie dem neuen Freund an Weihnachten zeigt 😀
Und das mit Hamburg behalte ich im Hinterkopf. Bisher gibt es noch keine konkreten Pläne, wenn es soweit ist sag ich Dir Bescheid. Dann fahren wir zusammen.
Huch, lange Antwort 😉
Lieben Gruß,
Mirtana