Und da haben wir schon wieder den 12. des Monats. Zeit, um den Tag über Fotos zu machen und ihn am Ende mit zwölf Bildern zu dokumentieren. Eine Aktion von „Draußen nur Kännchen„, bei der sich viele Blogger unter „12 von 12“ jeden Monat versammeln, um ihren Alltag fotografisch festzuhalten und zu teilen.
Diesen Monat habe ich, Terminkalender mit Erinnerungsfunktion sei Dank, daran gedacht. Und abends schon die Kamera eingepackt. Damit ich sie nicht wieder zu Hause liegen lasse. Liegen, beziehungsweise exakter ausgedrückt: hängen gelassen habe ich dann etwas anderes … Doch beginnen wir von vorne:
Der Tag beginnt mit Hüpfen. Der Wecker hat gerade geklingelt und ich schleppe meinen über Nacht schlagartig auf mindestens neunzig Jahre gealterten Körper aus dem Schlafzimmer. Das gestrige Krafttraining hat Muskeln zum Vorschein gebracht, von deren Existenz ich immer ganz überrascht bin. Trinke erst ein Glas Wasser und beginne den Freitag mit zwanzig Minuten Trampolin-Training.
Die vermutlich letzten Orangen der Saison. Und im nächsten Leben lerne ich dann, Orangen zu schälen ohne daß hinterher die ganze Küche klebt. Frühstück für später vorbereiten? Kann ich.
Was ich auch kann: Kürbiskerne quer über den Küchenboden verteilen. Normalerweise mache ich das am Vorabend. Also nicht das Kürbiskern-Weitwerfen. Sondern mein Frühstück für den nächsten Tag vorbereiten. Allerdings habe ich das gestern verschlafen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Nach der ein oder anderen persönlichen Katastrophe komme ich dazu, nicht nur das vorbereitete Frühstück in Form von Quark, Früchten und diversen Toppings, wie man das neudeutsch nennt, zu genießen. Sondern auch die erste Tasse Tee des Tages in mich hinein zu tun. Immerhin, Tee kochen funktioniert ohne größere Katastrophe.
Ich packe meine Fahrradtaschen und packe ein … Meine Handtasche, mein Mittagessen, mein Handy, mein Notebook, mein Fahrradschlüssel … Und fahre zur Arbeit. Tja, ich würde ja gerne arbeiten wenn, ja wenn … ich denn hinein käme ins Bürogebäude. Heute ist Freitag, offizieller Home Office Tag. Also keiner da, der mir die Türe öffnen könnte. Denn mein Büroschlüssel befindet sich immer noch dort, wo ich ihn gestern hingehängt habe: am heimischen Schlüsselbrett. Also fahre ich mit dem Rad wieder nach Hause, hole den Schlüssel und trete wie eine Irre in die Pedale um, jetzt natürlich zu spät, wieder ins Büro zu kommen. Also tatsächlich auch ins Büro, nicht nur bis vor die Türe.
Nachdem ich das Bürogebäude betreten habe, werkel ich friedlich vor mich hin und ärgere mich, mal wieder, über Microsoft und die Tatsache, daß deren Updates immer irgendwas kaputt kriegen. Zum Mittagessen gibt es leckeren Salat. Wie eigentlich meistens.
Seit einiger Zeit habe ich mir angewöhnt, die Hälfte des Tages im Stehen zu arbeiten. Gibt immer mal wieder Routine-Aufgaben, bei denen sich das anbietet. Und da mein Büro früher mal der Empfang war, hat der alte Tresen die perfekte Höhe für mich, um im Stehen mein Notebook zu bedienen. Interessanterweise habe ich festgestellt, daß es mir wesentlich leichter fällt, Routinegedöhns im Stehen zu erledigen.
Ehe ich mich versehe, ist der Arbeitstag wieder herum. Ich gieße noch die Büropflanzen und stelle etwas entsetzt fest, daß jemand den großen Drachenbaum im Foyer gnadenlos übergossen hat. Kurzentschlossen schöpfe ich den größten Teil des Wassers aus dem großen Topf und komme viel zu spät los zur Fahrrad-Demo. Heize also wie eine Gehetzte Richtung Gladbeck Rathaus und komme zwei Minuten vor Start etwas außer Atem dort an.
Ich freue mich, daß tatsächlich so viele Radelnde dem Aufruf des Aktionsbündnisses „Gladbeck mobil“ gefolgt sind und sich an der Protestaktion gegen den Abbruch des Verkehrsversuches „Geschützter Radstreifen auf der Brücke Buersche Straße“ beteiligen.
Genau das tue ich. Wie die anderen Menschen, die mitradeln. Und es ist einfach nur dreist und gefährlich, wie Autofahrer uns bedrängen und mit aller Macht überholen müssen … Sehr gerne auch mit laut aufheulendem Motor. Wie war das mit Paragraph 1 der StVO noch mal genau?
Nach der Protestaktion unterhalte ich mich noch mit einigen der Teilnehmenden, eile dann fix mit dem Rad nach Hause um Cookie und mich mit einem leckeren, nicht im Bild festgehaltenen weil zu hungrig, Abendessen zu versorgen. Immerhin, ich hab den Nachtisch-Snack fotografiert.
Noch ein paar Sätze zum Tag in das altmodische Tagebuch geworfen bevor ich die Bilder von der Speicherkarte auf den PC überspiele. Merke: die Bilder sind auf der Speicherkarte, welche hervorragend in den Kartenleser paßt. Und nicht auf dem Akku der Kamera, der selbst mit Gewalt nicht in das kleine Fach des Kartenlesers paßt … Einmal mit Profis.
Das war er, mein zwölfter April 2024. Schaut doch mal bei den anderen vorbei, die ihren heutigen Tag mit zwölf Bildern dokumentiert haben.