Wieder ein Jahr älter. Und das ist gut so.

Heute ist der Tag, an dem ich (wieder) das richtige Alter habe. Zumindest bis zum letzten Tag des Jahres. Denn auf meiner Hauptplatine, die man gemeinhin auch als Gehirn bezeichnet, sind ein paar skurrile Speicherorte kaputt. Ich weiß nämlich nie auf Anhieb, wie alt ich eigentlich bin. Fragt man mich nach meinem Alter, passiert in meinem Kopf folgendes: Aktuelles Jahr minus Geburtsjahr ergibt gleich Alter. So bin ich dann für gut zehn Monate immer ein Jahr älter, ich eile sozusagen der korrekten Anzahl Lebensjahre voraus, bis wir uns am 21. Oktober wieder zusammenfinden. Wieder ein Jahr älter. Und das ist gut so. weiterlesen

#Journal 2. Oktober 25

Der Oktober macht an diesem Morgen seinem Beinamen „Der Goldene“ alle Ehre. Ich habe heute fast den ganzen Tag frei, lediglich ein Termin mit der Steuerberaterin steht an. Den ich bequem zu Hause wahrnehmen kann, wir schauen uns zusammen in der Online-Konferenz das neue Tool an, mit dem wir demnächst arbeiten werden. Von dem wir beide nur wissen „Das soll unsere Arbeit vereinfachen“. Wie das geschehen soll, ist uns allerdings ein Rätsel. #Journal 2. Oktober 25 weiterlesen

#Journal 1. Oktober 25

Dürfte ich mir für die nächsten Wochen etwas wünschen, dann wäre es so schönes Wetter wie heute. Schon morgens leuchtet die Sonne golden durch die Alleebäume während ich durch den frischen Tagesbeginn Richtung Büro radle. Ich hab es nicht weit ins Büro, für die Strecke bietet sich das Rad geradezu an. Ich muß mich nicht über andere Autofahrer ärgern und an roten Ampeln herum stehen. Im Moment freue ich mich über jeden Tag, den ich mit dem Rad zur Arbeit fahren kann. Auch wenn jetzt empfindlich kühl ist am frühen Morgen. #Journal 1. Oktober 25 weiterlesen

Monatsliebe Oktober: Falling Leaves drift by the Window.

Der September ist vorüber. Die letzten zaghaften Umarmungen des Spätsommers klingen noch ein wenig nach und im Rückblick war es ein richtig guter Monat. Mein Trip mit dem Motorrad nach Weimar hat mir eine wunderbare Zeit geschenkt. Mit dem Brummen meiner Maschine, vielen schönen kleinen Strecken durch Dörfer und Landschaft, Raum für das Alleine sein sowie Kultur und den eigenen Horizont erweitern. Genossen habe ich „Downton Abbey 3“ in meinem Lieblingskino und die zweite Staffel „Wednesday“ auf meiner Couch. Liebe Menschen wieder gesehen, die ich viel öfter besuchen möchte. Entdeckt habe ich die Reihe „Thursday Murder Club“. Und auch wenn die Kommunalwahlen enttäuschende Ergebnisse hier in Gladbeck gebracht haben, mit viel Zuversicht zusammen mit anderen Menschen Gedanken, Ideen, Pläne ausgetauscht, was wir die nächsten fünf Jahre angehen wollen. Monatsliebe Oktober: Falling Leaves drift by the Window. weiterlesen

Weil ich ’ne Hengstin bin.

Reiß dich vom Riemen, es ist nie zu spät.
Denn ein Weg entsteht erst, wenn man ihn geht.
Ich bin kein Herdentier, nur weil ich kein Hengst bin.
Ich bin ’ne, ich bin ’ne Hengstin!

Jennifer Rostock

Manchmal habe ich das. Dann fährt mir der Text eines Liedes direkt unter die Haut. Ohne Anklopfen, ohne Umweg. „Hengstin“ von Jennifer Rostock ist so ein Lied, da beginnt sofort ein ganzer innerer Chor, lautstark den Refrain mit zu singen, sobald der Song ertönt. Ich bin ’ne Hengstin. Weil ich ’ne Hengstin bin. weiterlesen

Monatsliebe September: Let’s get back together.

Wo war ich nur die letzten Wochen? Nun ja … ich war auf Abenteuer in meinem ganz persönlichen Bermuda-Dreieck des Alltags: Bett, Arbeit, Couch. Zack, da hats mich verschluckt. Wer mich hätte suchen wollen, hätte nur meinen Tagesplan von „schlafen, malochen, horizontal parken“ abarbeiten müssen, um mich zu finden. Ein Wort der Warnung: es ist neblig in diesem Alltags-Bermuda. So eine Art private Wetterlage, die sich nicht zwischen Müdigkeitsfront und Motivationstief entscheiden kann. Vielleicht ist meine Couch auch einfach nur so eine Art Moor mit Kissenbezug, in dem man sich hervorragend festfahren kann?

Zu meiner Ehrenrettung, es gab auf der Moorcouch immerhin eine Armada an guten Dokumentationen und interessanten Sachbüchern. Alibimäßig als „Horizonterweiterung“ getarnt. Im Sog von Futter für den Kopf rauschte der Sommer unspektakulär vorbei. Gefühlt neblig, grau, im besten Falle noch leise informativ. Oder sehr verärgert, frustriert und genervt vom deutschen Gesundheitssystem. Monatsliebe September: Let’s get back together. weiterlesen

Abgesang auf einen treuen Gefährten.

Er hat mich verlassen. Gestern macht es leise „Knack“, sein Glas sprang und damit trennten sich unsere Wege. Nicht ganz unangekündigt. Schon länger war er ein Verdächtiger im eigenen Gehäuse: ominöses Knistern beim Abkühlen. Sein Deckel, der sich mit vielen guten Worten noch schließen ließ. Sein Schalter, der so viel Fingerspitzengefühl verlangte wie das Knacken eines Tresors. Vom Kalkfänger ganz zu schweigen, der hing in traurigen Resten leblos am Deckel. Abgesang auf einen treuen Gefährten. weiterlesen

Dear Diary #9: Blink doch, du dämliche Pflaume!

Ich bin aus Überzeugung Motorradfahrerin geworden. Ich hätte auch Töpfern lernen können. Oder Stand-up-Paddling. Oder mich zu den Leuten gesellen können, die nach Feierabend ihre Wohnung minimalistisch mit Kerzenlicht ausleuchten und dann achtsam in die Flamme starren. Doch ich habe mich für zwei Räder mit 57 PS entschieden. Mein Schwänchen, die brave, unterschätzte Deauville mit Kardan und mehr Bauch als Biss. Und das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Was mich allerdings regelmäßig sprachlos macht und mir den Wind aus dem Visier nimmt: Autofahrende Menschen, die anscheinend ihren Führerschein in einem Escape Room mit Stroboskoplicht gemacht haben. Menschen, die entweder komplett überfordert sind, sobald sie ein Motorrad sehen oder sich schlicht denken „Oh! Ein Moped! Endlich kann ich mal was richtig, richtig Dämliches tun!“ Dear Diary #9: Blink doch, du dämliche Pflaume! weiterlesen