Wenn ich doch nur so viel essen könnte …

… wie ich aktuell kotzen möchte.

Es folgt ein Rant darüber, wie zermürbend dieser sogenannte Rechtsruck des Landes ist, in dem ich geboren und aufgewachsen bin. Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Text tatsächlich öffentlich stellen soll. Nicht, weil ich Angst davor habe, anzuecken oder Leser zu vergraulen. Ich bin groß genug, meine Meinung zu finden, zu überdenken und zu ihr zu stehen.

Nein, der Grund für meine Überlegungen ist, daß ich nicht komplett unter einem Nicknamen auf einer anonymen Plattform agiere, sondern auf meinem eigenen Blog mit Impressum. Was mich im realen Leben auffindbar macht. Die Tatsache, daß ich genau darüber nachdenke bevor ich einen Text online stelle, der sich um braunes Gedankengut und die Entwicklungen in Deutschland dreht? Erschreckend. Was passiert bitte in diesem Land? Wenn ich doch nur so viel essen könnte … weiterlesen

Monatsliebe Januar: Fünf vor Zwölf – alles auf Anfang.

Man soll das Neue Jahr nicht mit Programmen
beladen wie ein krankes Pferd,
wenn man es all zu sehr beschwert,
bricht es zu guter Letzt zusammen.

Je üppiger die Pläne blühen,
um so verzwickter wird die Tat.
Man nimmt sich vor, sich schrecklich zu bemüh’n
und schließlich hat man den Salat.

Es nützt nicht viel, sich rot zu schämen,
es nützt nichts und es schadet bloß,
sich tausend Dinge vorzunehmen.
Lasst das Programm und bessert euch drauflos.

– Erich Kästner –

Ich weiß. Ich wiederhole mich, das Gedicht habe ich nicht zum ersten Mal einem Post vorangestellt. Weil ich es einfach mag. Erst recht in Jahren, in denen mir der Jahreswechsel herzlich egal ist, das Datum stellt sich schließlich auch ganz ohne mein Zutun um. Es hat sich mir noch nie wirklich erschließen wollen, warum ab dem ersten Januar plötzlich alles besser werden soll. Eben so wenig leuchtet mir ein, warum Menschen im Januar plötzlich das Joggen für sich entdecken und glauben, es wäre eine super Idee, an einer unbeleuchteten Straße ohne Bürgersteig dieser neu entdeckten Leidenschaft nachgehen zu müssen. Und das in schwarzer Kleidung ohne Reflektoren … Mal gucken, wie viele dieser Darwinisten mir dieses Jahr wieder fast vors Gefährt joggen. Monatsliebe Januar: Fünf vor Zwölf – alles auf Anfang. weiterlesen

Monatsliebe November: It’s hard to hold a candle …

… in the cold November Rain.

Auf der Beliebtheitsskala der meisten Menschen hält der November traurig das Schlußlicht. Grau und trüb soll er sein, so sagt man ihm nach. Sein Markenzeichen seien Nebel und Regen, die Melancholie im Gepäck haben. Die Tage werden noch kürzer und es ist ungemütlich draußen. Er läßt die meisten Menschen angewidert das Gesicht verziehen, wenn man ihn erwähnt, gerade die mit dem Auto fahrenden Berufspendler können ihn so gar nicht leiden. Scheint doch jedes Jahr im November die Blütezeit der Baustellen im Straßenbau zu sein und gefühlt sind morgens und abends doppelt so viele Autos unterwegs wie in den restlichen elf Monaten. Tja, spricht nicht gerade für ihn. Oder? Monatsliebe November: It’s hard to hold a candle … weiterlesen

Monatsliebe Oktober: What the Dormouse said.

Wie schnell doch so ein September herum ist, wenn man die Hälfte davon Urlaub hat. Gefühlt vergeht die Zeit im Urlaub so viel schneller als zu Hause. Drehste Dich einmal um und da isses schon Oktober? Aber schön wars, zwei Wochen einfach mal nix nach Plan tun sondern durch den Tag treiben lassen. Warst ein schöner Monat, September. Hättest gerne noch bleiben können und weiter mit mir Urlaub machen dürfen. Monatsliebe Oktober: What the Dormouse said. weiterlesen

„Wir brauchen keine Ponchos!“

Seit ein paar Jahren fahren Cookie und ich regelmäßig in den Schwarzwald. Cookie mag es da und seitdem ich den Motorradführerschein habe, bin ich ein großer Fan der kurvigen Straßen dort. Und ja, auch sonst ist das eine wirklich schöne Ecke. Seit unserem ersten Besuch im Land der Bollenhüte führten Cookie und ich folgenden Dialog:
„Wir brauchen keine Ponchos!“ weiterlesen

Monatsliebe September: We listen to the Engines run.

Der diesjährige Sommer kann dann jetzt weg, ich bin bereit für die letzten Spätsommertage. Schon September, kaum zu glauben. Am Ersten des Monats ist für die Meterologen bereits Herbstanfang, der Kalender zieht dieses Jahr mit dem Äquinoktium am 23.09. nach. Also, weg mit Sommer. Ganz egal, ob er sich noch mal aufbäumt oder nicht. Der Herbst kommt. Endlich.
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Das gedisste Beschleunigungsmonster

Ich würde ja zu gerne mal wissen, was andere Autos eigentlich gegen mein Beschleunigungsmonster haben … Ständig wird die arme Kiste von anderen Autos gedisst. Abgefahrene Spiegel oder ohne Handbremse geparkte Smarts, die sich an des Beschleunigungsmonsters Stoßstange kuscheln. Aber, was ich sehr erstaunlich finde, in drei von vier Fällen habe ich es bisher mit ehrlichen Unfallgegnern zu tun gehabt. Die entweder Bescheid sagen oder gar die Polizei rufen, statt sich klammheimlich vom Acker zu machen. Auch wenn es im ersten Augenblick schlecht für den Blutdruck ist wenn eine freundliche Polizistin mir nach Feierabend an der Wohnungstüre förmlich mitteilt „Ihr geparktes Auto war Opfer eines Unfalls.“ und am Ende war es nur ein abgefahrener Außenspiegel. Das gedisste Beschleunigungsmonster weiterlesen

Zur Einschulung eines kleinen großen Mädchens.

Heute war es soweit, für das kleinere der beiden Kinder meines Geschwisters beginnt eine neue Zeit. Nun ist sie kein Kindergartenkind mehr, sondern ein I-Dötzchen. Es war Einschulung!

Meine liebe, schon so große kleine Nichte. Das war doch erst gestern das Du gerade in den Kindergarten bekommen bist und jetzt fängt für Dich schon der Ernst des Lebens an? Das ging aber schnell. Deine Tante hat Dir für diesen besonderen Tag ein paar gute Wünsche mit gebracht:

Wunsch 1: Verliere nicht den Spaß am Lernen.

Es ist toll, etwas Neues zu lernen und seine Fähigkeiten zu verbessern. Und vor Dir liegt eine aufregende Zeit, in der Du lesen, schreiben und rechnen lernen wirst. Jeden Tag kommt etwas Neues und ich wünsche Dir, daß Du den Spaß daran lange behältst. Was man mit Freude und Spaß lernt, vergißt man nicht so schnell. Deswegen wünsche ich Dir, daß Du immer Spaß am Lernen hast, auch wenn es mal anstrengend wird.

Wunsch 2: Bleibe neugierig und stell Fragen.

„Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!“ Das ist das Lied der Sesamstrasse. Einer Kindersendung, die Deine Tante früher im Fernsehen geschaut hat. Das ist ziemlich clever, denn nur wer fragt, der lernt etwas. Und deswegen höre nicht auf, neugierig zu sein und Fragen zu stellen. Und lass Dir von niemandem sagen, Deine Fragen wären dumm oder nervig! Neugierde und Wissensdurst sind ein großes Geschenk, bewahre Dir das möglichst lange. Es gibt keine dummen Fragen, alle Fragen sind gut und richtig.

Wunsch 3: Tolle Freunde!

Es gibt nichts Schöneres in der Schule, als mit guten Freunden in der Pause zu spielen oder zusammen den Nachhauseweg zu meistern. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß Du tolle Spielkameradinnen und Freunde findest, mit denen Du groß und erwachsen werden kannst. Die für Dich da sind, auf die Du bauen kannst und die mit Dir durch dick und dünn gehen. Ach ja, und die Dich im Notfall die Hausaufgaben abschreiben lassen wenn Du vergessen haben solltest, sie zu machen (sag Deinen Eltern nicht, daß ich das gesagt hab!).

Wunsch 4: Wirklich gute Lehrerkräfte.

Ich wünsche Dir Lehrpersonal, das seinen Job als Berufung versteht und nicht nur als Job. Menschen, bei denen man gerne in die Stunden geht und die ihre Fächer mit Spaß unterrichten. Denn von Menschen, die Spaß an ihrem Beruf haben, beim Lernen angeleitet zu werden, ist etwas ganz Wunderbares. Menschen, die Deine Fragen beantworten und Dir mehr beibringen als das, was das Schulministerium in seine Lehrpläne schreibt. Von solchen Menschen beim Lernen begleitet zu werden schenkt Dir etwas, was Dir nach Deiner Schulzeit immer noch nützlich sein wird. Sei nett zu Deinen Lehrern, dann fällt denen das ganz leicht, nett zu Dir zu sein. Und wenn die Lehrer doch mal doof sind, sag Deiner Tante Bescheid. Die regelt das dann.

Wunsch 5: Schöne Zeiten außerhalb des Klassenraums.

Schule heißt nicht nur im Klassenraum zu sitzen, sondern auch Klassenfahrten und Ausflüge. Davon wünsche ich Dir jede Menge. Sammle viele schöne Erfahrungen auf Klassenfahrten und gemeinsamen Ausflügen mit Deinen Schulkameraden. Und hoffentlich fahrt Ihr nicht nur in langweilige Museen, sondern macht richtig spannende Sachen! Oder zumindest in richtig spannende Museen, wo man tolle Sachen sehen und machen kann. Genieß die Zeit außerhalb des Klassenraums und hab viel Spaß.

Meine liebe Nichte, ich wünsche Dir für Deine Schulzeit von Herzen alles Gute! Hab Spaß beim Lernen, bleibe neugierig, finde gute Freunde und tolle Lehrer, hab eine schöne Zeit und mache möglichst viele wunderbare Erfahrungen auf dem Weg ins Erwachsen werden.

Ich bin stolz auf Dich, Du große kleine Maus.