Monatsliebe Dezember: Die Lichter sind angezündet.

Hallo Dezember, du letzter Monat des Jahres. Das ging irgendwie ziemlich fix jetzt mit Deiner Ankunft. Und wie jedes Jahr fühle ich mich weder nach Winter noch nach Weihnachten. Ich bin doch noch gar nicht fertig mit dem Herbst! Wobei der November es schon ziemlich in sich hatte.

Der gruselige Sieg des Trumpismus, mit dem ich irgendwie gerechnet habe und trotzdem inbrünstig hoffte, daß die Amerikaner sich nicht ein zweites Mal als so dumm erweisen würden für wie sie gerne gehalten werden. Unsere Regierungskoalition ist auseinander geflogen und mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination am Ekel kann man sich die letzten Wochen angucken, wie sich eine demokratische Partei krachend selber zerlegt. Wobei, Lügen mit mehr Lügen kontern scheint ja das neue Erfolgskonzept zu sein … Das Netz glüht mit Fake-News und überall ergießt sich dummer und noch dümmerer Müll ins Netz. Und mich erschüttert, wie viele Menschen jeden Schwachsinn glauben, wird er nur oft genug wiederholt. Wie soll ich da mit dem Kopfschütteln noch hinterher kommen? Man könnte an der Welt, der Menschheit verzweifeln. Nicht nur im November. Monatsliebe Dezember: Die Lichter sind angezündet. weiterlesen

Monatsliebe Oktober: Auch das schönste Blatt wird fallen.

Hallo Oktober! Kalendarisch und wettertechnisch ist es damit offiziell: Der Sommer ist Geschichte! Während die einen wehmütig die Sonnencreme verstauen, denke ich mir nur so: Endlich! Zugegeben, dieser Sommer war eher wie der typische „Mitteleuropäer“ – freundlich, aber distanziert. Übersetzt: regnerisch und gefühlt kühl, auch wenn die Wetterdaten uns wieder mehr den wärmsten Sommer seit anno knips um die Ohren hauen. Der Klimawandel lässt grüßen. Aber wenn ich ganz ehrlich bin: Je weniger Hitzewellen und tropische Nächte, desto besser für meinen Schlaf und mein Gemüt.

Und jetzt? Jetzt kommt der Herbst! Hoffentlich mit einem schönen, goldenen Oktober, der uns mehr so eine warme Abschiedsumarmung vom Sommer schenkt statt uns direkt in den nächsten Monsun zu stürzen. Falls nicht, hat der Herbst aber sicher noch ein paar Highlights in petto, auf die mich freuen darf – egal ob buntes Laub oder Kürbissuppe! Wobei, streicht die Kürbissuppe. Kein Mensch braucht Kürbissuppe. Aber ich brauche Vorfreude, halt nur ohne dieses überschätzte Gemüse. Monatsliebe Oktober: Auch das schönste Blatt wird fallen. weiterlesen

Monatsliebe August: Summer Rain taps at my Window.

Wie, schon August? Haben wir schon Sommer? Also so ein Sommer, wie er früher immer gewesen sein soll? In der Erinnerung verklärt sich das ja gerne in ewig lange Sommerferien, an denen wir jeden Tag im Schwimmbad waren während die Sonne von morgens bis abends schien bei Temperaturen um die 30° Grad. Ein kurzer Realitätscheck erklärt mir, daß NRW zu den warm-gemäßigten Regenklimazone gehört, in der über Wochen andauernde Sommerhitze eigentlich eine Ausnahme ist … Wenn ich mir meine Erinnerungen genauer ansehe, dann kommen da viele verregnete Ferientage vor, an denen ich mich geärgert habe weil Freibad im Regen halt echt ungemütlich ist …
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Monatsliebe April: Und immer dieser Lärm.

Erster April. Seit gestern wird es wieder eine Stunde später hell. Ja, ja. Ich weiß. Dafür haben wir abends eine Stunde länger Tageslicht. Was meinen inneren Rhythmus einen Scheiß interessiert, der dreht jedes Jahr bei der Umstellung auf Sommerzeit für ein paar Tage bis Wochen leicht am Rad. Kein Aprilscherz, ist leider so. Geht ja nicht nur mir so. Apropos Zeit, wußtet Ihr, daß bis zur Erschließung des Kontinents durch die Eisenbahn jeder Ort seine eigene Zeit hatte und wir die einheitliche Zeit der Bahn zu verdanken haben? Schöne Doku, nicht nur für Bahnfreunde.

Und genau das habe ich die letzten Wochen hauptsächlich mit meiner Zeit veranstaltet. Dokus geschaut. Meist über Holocaust-Überlebende und die Jahre des zweiten Weltkrieges. Seit meinem dreizehnten Lebensjahr, als ich das erste Mal das Tagebuch der Anne Frank in die Finger bekommen habe, überkommt mich regelmäßig das Verlangen danach, Gräuel verstehen zu wollen, die nicht wirklich zu verstehen sind. Zudem ein sehr gutes Buch über einen Aspekt gelesen, der in der Berichterstattung und in Geschichtsdokus häufig unter den Tisch fällt: „Täterinnen: Frauen im Nationalsozialismus“ von Kathrin Kompisch. Ein wirklich gutes Sachbuch, was mich im Nachhinein noch lange gedanklich beschäftigt hat. Monatsliebe April: Und immer dieser Lärm. weiterlesen

Monatsliebe Januar: Fünf vor Zwölf – alles auf Anfang.

Man soll das Neue Jahr nicht mit Programmen
beladen wie ein krankes Pferd,
wenn man es all zu sehr beschwert,
bricht es zu guter Letzt zusammen.

Je üppiger die Pläne blühen,
um so verzwickter wird die Tat.
Man nimmt sich vor, sich schrecklich zu bemüh’n
und schließlich hat man den Salat.

Es nützt nicht viel, sich rot zu schämen,
es nützt nichts und es schadet bloß,
sich tausend Dinge vorzunehmen.
Lasst das Programm und bessert euch drauflos.

– Erich Kästner –

Ich weiß. Ich wiederhole mich, das Gedicht habe ich nicht zum ersten Mal einem Post vorangestellt. Weil ich es einfach mag. Erst recht in Jahren, in denen mir der Jahreswechsel herzlich egal ist, das Datum stellt sich schließlich auch ganz ohne mein Zutun um. Es hat sich mir noch nie wirklich erschließen wollen, warum ab dem ersten Januar plötzlich alles besser werden soll. Eben so wenig leuchtet mir ein, warum Menschen im Januar plötzlich das Joggen für sich entdecken und glauben, es wäre eine super Idee, an einer unbeleuchteten Straße ohne Bürgersteig dieser neu entdeckten Leidenschaft nachgehen zu müssen. Und das in schwarzer Kleidung ohne Reflektoren … Mal gucken, wie viele dieser Darwinisten mir dieses Jahr wieder fast vors Gefährt joggen. Monatsliebe Januar: Fünf vor Zwölf – alles auf Anfang. weiterlesen

Monatsliebe November: It’s hard to hold a candle …

… in the cold November Rain.

Auf der Beliebtheitsskala der meisten Menschen hält der November traurig das Schlußlicht. Grau und trüb soll er sein, so sagt man ihm nach. Sein Markenzeichen seien Nebel und Regen, die Melancholie im Gepäck haben. Die Tage werden noch kürzer und es ist ungemütlich draußen. Er läßt die meisten Menschen angewidert das Gesicht verziehen, wenn man ihn erwähnt, gerade die mit dem Auto fahrenden Berufspendler können ihn so gar nicht leiden. Scheint doch jedes Jahr im November die Blütezeit der Baustellen im Straßenbau zu sein und gefühlt sind morgens und abends doppelt so viele Autos unterwegs wie in den restlichen elf Monaten. Tja, spricht nicht gerade für ihn. Oder? Monatsliebe November: It’s hard to hold a candle … weiterlesen

Monatsliebe Oktober: What the Dormouse said.

Wie schnell doch so ein September herum ist, wenn man die Hälfte davon Urlaub hat. Gefühlt vergeht die Zeit im Urlaub so viel schneller als zu Hause. Drehste Dich einmal um und da isses schon Oktober? Aber schön wars, zwei Wochen einfach mal nix nach Plan tun sondern durch den Tag treiben lassen. Warst ein schöner Monat, September. Hättest gerne noch bleiben können und weiter mit mir Urlaub machen dürfen. Monatsliebe Oktober: What the Dormouse said. weiterlesen

Monatsliebe September: We listen to the Engines run.

Der diesjährige Sommer kann dann jetzt weg, ich bin bereit für die letzten Spätsommertage. Schon September, kaum zu glauben. Am Ersten des Monats ist für die Meterologen bereits Herbstanfang, der Kalender zieht dieses Jahr mit dem Äquinoktium am 23.09. nach. Also, weg mit Sommer. Ganz egal, ob er sich noch mal aufbäumt oder nicht. Der Herbst kommt. Endlich.
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