Wie schnell doch so ein September herum ist, wenn man die Hälfte davon Urlaub hat. Gefühlt vergeht die Zeit im Urlaub so viel schneller als zu Hause. Drehste Dich einmal um und da isses schon Oktober? Aber schön wars, zwei Wochen einfach mal nix nach Plan tun sondern durch den Tag treiben lassen. Warst ein schöner Monat, September. Hättest gerne noch bleiben können und weiter mit mir Urlaub machen dürfen.
Und wie immer, kaum sind die Tränen getrocknet, daß der freundliche September vorbei ist, wendet sich die treulose Autorin ab und bereits freudig dem nächsten zu. Hallo? Dem nächsten Monat natürlich, also bitte. Denn wenn es nach ihr ginge, dann wäre das ganze Jahr lang Oktober. Und damit Herbst. Der schönsten aller Jahreszeiten. Ich weiß, ich weiß. Wird hier gefühlt alle zwei Sätze erwähnt, der Fakt. Kann es halt nicht lassen.
Auch dieses Jahr hat der Oktober, außer Geburtstag, noch den ein oder anderen Punkt auf der Agenda, auf den zu freuen sich lohnt. Weil Vorfreude nun mal die schönste Freude ist, kommen hier gute Gründe, warum der diesjährige Oktober ein super Herbstmonat wird.
Grund Nr. 1: Oktober und ich hab Herbstferien.
Wenn man so als kinderloser Mensch durch die Weltgeschichte stiefelt, dann bekommt man nur per Zufall mit, wenn mal wieder Ferien sind. Die Autobahnen sind leer und weisen dafür mehr Baustellen auf? Vor den Schulen und Kindergärten knubbeln sich keine dicken SUVs mehr, die Kinder ausspucken und dabei gerne mal den ganzen Verkehr zum Erliegen bringen? Im Büro fehlen bevorzugt die Kollegen, die Kinder haben, und der Sprit wird meist teurer? Es könnten mal wieder Ferien sein … Und sonst hab ich mit dem Thema Schulferien nicht mehr viel am Hut. Wenn man erwachsen wird, heißt das dann Urlaub und für gewöhnlich nutze ich eben jenen zur Erholung.
Wann genau ich auf die Idee gekommen bin, nicht nur eins sondern gleich zwei Kinder, die mir nicht mal gehören, mit in den Urlaub zu nehmen, kann ich so im Nachhinein gar nicht mehr sagen. Doch genau das werde ich tun: ich leihe mir für eine Woche die Kinder meines Geschwisters und fahre mit ihnen auf den Bauernhof. Wir sind durch die Bank weg sehr gespannt, ob das alle drei Reisenden überleben werden. Wenn die Tante unbeaufsichtigt mit Nichte und Neffe alleine unterwegs ist … Bin da ja sehr pragmatisch gestrickt: funktioniert das nicht, werden die kleinen Menschen und aller mitgereister Kram wieder ins Auto verfrachtet und nach Hause kutschiert.
Denke aber nicht, daß das nötig sein wird. Sondern das wird mit Sicherheit sehr lustig. Und vermutlich für mindestens eine Beteiligte sehr anstrengend. Und deswegen bringt die Profitante die Kinder auch vor dem Wochenende wieder zurück.
Grund Nr. 2: Eine Schnapszahl, die macht lustig.
Wie jedes Jahr habe ich auch in diesem Oktober wieder Geburtstag. Passiert so ganz automatisch, da kann ich nicht mal was für. Genauso wie dieses Älter werden, von dem immer alle sprechen. So ganz auf die Reihe kriegen tue ich dieses Ding mit dem altern noch nicht so ganz. Klar, das Gesicht wird faltiger, die Haare grauer und es dauert mittlerweile echt gefühlte Ewigkeiten, sich von einer langen Nacht mit zu wenig Schlaf zu erholen, aber Herz und Geist haben immer noch nicht begriffen, daß wir dieses Jahr tatsächlich schon vierundvierzig werden. Wir stiefeln mit großen Schritten auf das halbe Jahrhundert zu. Und am Ende ist das gut so.
Dann feiere ich diesen Monat Geburtstag. Mit Kuchen und Geschenken, dafür ohne Schnaps. Trotz Schnapszahl. Ist schließlich kein Grund, das Saufen anzufangen.
Grund Nr. 3: Die erste Null!
Und noch jemand hat Geburtstag. Den ersten runden Geburtstag, da wird ein junger Mann bereits zehn. Kinners, wie die Zeit vergeht! Aus dem kleinen Wurm, den ich vor zehn Jahren das erste Mal auf dem Arm hatte, ist mittlerweile ein richtig großer Kerl geworden. Und eine echt coole Socke, die mir immer Löcher in den Bauch fragt, wie es bei Harry Potter weiter geht. Tja, die Tante spoilert nicht, das wird er schon selber lesen müssen.
Zehnten Geburtstag feiern, das wird super!
Grund Nr. 4: Nein, dieses Mal nicht Marvel.
Soll ja wirklich noch anderes geben als Marvel-Filme. Und diesen Monat kommt “Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Frey” ins Kino. Mit Professor Slughorn, bürgerlich auch bekannt als Jim Broadbent. Und dem Gegenpart der Dowager Countess aus Downton Abbey: Penelope Wilton. Beides Schauspieler, die ich sehr mag. Produziert in England, das läßt mich auf einen schönen Kino-Abend mit gediegenem britischen Kitsch hoffen. Den mag ich einfach lieber als das Hollywood-Gedöns, was immer so mit dem Holzhammer um die Ecke kommt.
Der Trailer macht mir stark den Eindruck, daß das ein Film sein könnte, der so richtig schön in die herbstliche Melancholie paßt.
Grund Nr. 5: Die Welt wird bunt im Oktober.
Bunte Blätter, die von den Bäumen fallen und die Wege bunt machen. Kastanien und Eicheln. Goldenes Licht. Bunte Wollsocken. Und buntes Garn auf den Nadeln. Kerzenlicht in bunten Gläsern. Mandalas ausmalen mit Buntstiften. Ich hoffe auf viele Sonnentage, ich liebe das goldene Licht im Herbst und die bunten Farben der Bäume.
Grund Nr. 6: Behaltet Euren Kürbis.
Ich mag den nicht sonderlich. Was ich aber mag und worauf ich mich jedes Jahr freue, sobald die Tage kürzer und die Temperaturen kühler werden? Richtig. Suppen und Eintöpfe. Wie jedes Jahr feiere ich im Oktober die fallenden Temperaturen mit ausgiebigem Suppe kochen und Eintopf schlürfen. Mir fällt einfach keine schönere Verwendung für Gemüse ein sobald es herbstlich wird. Nur Kürbis, der haut mich nicht aus den Socken. Immerhin sieht er fotogener aus als so ein Bündel Suppengrün, darauf können wir uns gerne einigen.
Gib mir Gold, Oktober!
Tja, lieber Lieblingsmonat Oktober, da lastet eine schwere Verantwortung auf Dir. Wie jedes Jahr. Ich bin mir sicher, Du wirst das mit Bravour meistern und zu einem schönen Monat werden.
In diesem Sinne wünsche ich Euch viele Herbstfreuden!