Schon beim letzten Montagsrezept habe ich Euch verraten, daß in unserer Küche so eine superduper „ich kann alles außer Staub wischen“ Küchenmaschine eingezogen ist. Die ist da nicht nur einfach so unbemerkt eingezogen, die ist sogar von mir auf einen eigenen Namen getauft worden. Meine Küchenmaschine hört auf den schnieken Namen „Gadgetto“.
Für Gadgetto kann man sehr viel lustiges Zubehör kaufen. Als ob das Ding nicht schon mit genug Zubehör ausgeliefert worden ist. Der Name Gadgetto kommt ja jetzt auch nicht von ungefähr. Nun kann man Gadgetto um einen Eisbereiter erweitern. Das kann man nicht nur, das habe ich auch getan. Genauer gesagt habe ich Cookie damit genervt daß er das superduper Küchenteil nur dann kaufen darf wenn es den Eisbereiter dazu gibt. Ja, in diesem Haushalt kauft der Mann die Küchengeräte. Und weil ich jetzt Eis machen kann geht es heute auch um Eis. Weil ich seit Wochen nix anderes mit so viel Begeisterung mache. Mein Favorit ist bis jetzt das fruchtige Orangen-Quark-Eis. Weil es mit einer ganz leicht bitteren Note daher kommt, ich stehe auf bitteres Naschwerk.
Es ist Winter und ich komme mit Eis um die Ecke? Ernsthaft? Aber natürlich, ich liebe Eis. Schon immer, denn „Eis geht immer“. Sagt mein Vater und der hat fast immer recht. Und damit hätte ich das Wort „immer“ immerhin in jedem Satz ein bis zwei Mal untergebracht … Mein Vater erzählt übrigens auch das Märchen von den Negativkalorien im Eis. Ich habe ja nicht gesagt daß man ihn jedes Mal und überall toternst nehmen muß, gell?
So sehr ich Eis liebe so wenig habe ich mir je Gedanken darüber gemacht welch ein Aufwand Eis machen eigentlich ist. Ist ja nur gefrorenes Wasser mit Früchten oder Milch oder Sahne? Mitnichten. Hättet Ihr gewußt daß man für cremiges Milch- oder Sahne-Eis erst Eier zur Rose abziehen muß? Ich wußte nicht mal daß traditionell Eier im Eis sind, geschweige denn daß ich hätte sagen können was das überhaupt sein soll. Zur Rose abziehen? Zum Glück gibt es das große weite Internet, da wird einem bei jeder Frage geholfen. Selber Eis herstellen macht mir momentan echt Spaß und weil das so ist, bekommt Ihr heute ein Rezept für lecker Orangen-Quark-Eis. Für das Ihr auch nicht unbedingt eine Eismaschine braucht.
Zubereitung:
Guter Tip vorweg: stellt Euch alles, was Ihr braucht, griffbereit in die Nähe. Nicht nur, daß es ziemlich blöd aussieht wenn man versucht am möglichst langen Arm die Eismasse cremig zu rühren und gleichzeitig nach einem weiteren Topf fischt. Es funktioniert auch nicht unfallfrei. Habe ich für Euch schon getestet.
Also, Ihr braucht folgendes:
- einen Topf um die Milch-Sahne-Mischung zu erwärmen
- eine Schüssel für die Quarkmischung
- eine hitzebeständige Schüssel und einen Topf mit heißem Wasser für das Wasserbad
- eine Schüssel oder einen großen Topf mit kaltem Wasser und Eiswürfeln sowie eine gekühlte Schüssel
- einen Rührbesen
Ich hab doch gesagt, ist eine aufwendige Sache – zumindest was das Werkzeug angeht. Wenn Ihr also Eure Küchenschränke auf der Suche nach Schüsseln und Töpfen durchforstet und alles, was Ihr benötigt, bereit gestellt habt, könnt Ihr anfangen. Zuerst wascht Ihr die Orangen heiß ab, trocknet sie anständig und reibt die Schale fein ab bevor Ihr die Orangen auspresst. Den so gewonnenen Saft rührt Ihr mit dem Sahnequark zu einer geschmeidigen Masse und mischt die Orangenschale, 30 Gramm Zucker und die Marmelade unter. Wenn Ihr mögt und da habt könnt Ihr auch noch einen bis zwei Eßlöffel Orangenlikör dazu geben. Muß aber nicht. Das Ganze stellt Ihr dann kalt.
Jetzt kommt der spaßige Teil, für den man ordentlich Schmackes inne Arme haben sollte. Gebt die Milch und die Sahne in einen Topf und erhitzt den Inhalt langsam. Die Eigelbe gebt ihr mit dem restlichen Zucker in die hitzebeständige Schüssel und verschlagt sie mit einem Rührbesen gut. In das verquirlte Eigelb laßt Ihr unter ständigem Rühren langsam die warme Sahnemilch laufen und schlagt das Ganz über dem heißen Wasserbad mit dem Schneebesen zehn Minuten lang cremig auf. Ja, zehn Minuten lang – so stand es in meinem Rezept. Ich hab mir dafür den Küchenwecker gestellt, zehn Minuten am Stück sind länger als man glauben möchte. Die Creme darf nicht zu heiß werden sonst gerinnt das Ei und Ihr habt Rührei mit viel Sahnemilch … Auch das habe ich freundlicherweise für Euch vorher schon mal getestet …
Nach den zehn Minuten kippt Ihr die Eier-Sahne-Milch-Creme in die gekühlte Schüssel, stellt diese in das Eiswasser und dann heißt es wieder: zehn Minuten lang rühren. Am Ende langsam die Quarkcreme unterrühren, die Arme ausschütteln und die Schüssel für eine halbe Stunde zugedeckt kalt stellen. In der halben Stunde kann man sich dann prima die Zeit damit vertreiben die Küche wieder in einen sauberen Zustand zu versetzen …
Nach der halben Stunde ist nicht nur die Küche wieder sauber, jetzt wird es auch Zeit den Eisbereiter aufzubauen. Wenn Ihr keinen Eisbereiter habt dann könnt Ihr die Masse auch in Eisförmchen gießen, Stiel reinstecken und das Ganze im Eisfach durch frieren lassen. Schmeckt nicht minder schlecht. Im Eisbereiter laßt Ihr die Masse für 40 bis 50 Minuten schön cremig gefrieren. Dann einfach in eine verschließbare Schüssel umfüllen und für eine Stunde in den Tiefkühler stellen.
Mit geraspelter Zartbitterschokolade bestreut servieren und genüßlich verspeisen. Schmeckt unabhängig vom Wetter da draußen saulecker, versprochen!
Ich wünsche Euch viel Spaß in der Küche und guten Appetit!
Woanders schmeckt es auch toll: bei Springlane gibt es Apfel-Zimt-Eis, auf dem Blog „feiertäglich“ wird das Geheimnis von Schwarzwälder-Kirsch-Eis ohne Eismaschine gelüftet, bei „rockthekitchen“ habe ich das „Marzipan-Mohn-Eis“ schon auf meine Eis-To-Do-Liste gepackt und Tine macht superleckeres Kirscheis mit weißer Schokolade, das ich mir schon für die Kirschsaison vorgemerkt habe.
Hallo Mirtana.
Wenig Arbeit ist das Eis-Herstellen ja nicht, aber das ist ja ok, es muss ja nicht immer schnell gehen. Es sieht auf jeden Fall sehr lecker aus. Und deine Food-Bilder mag ich wirklich gerne.
Von der Maschine habe ich noch nie gehört, was ich gleich mal googeln muss, ich interessiere mich sehr für Küchenutensilien jeglicher Art, da ich sehr gerne koche.
Liebe Grüße, Bee
Hi Bee,
ich finde ja, Dinge die lange Zeit in der Küche brauchen schmecken auch besonders gut wenn man sie selber macht. Rindfleischsuppe zum Beispiel ist ja auch nicht wenig Aufwand, schmeckt allerdings ganz hervorragend wenn sie aus guten Zutaten selber gemacht wird 😉
Die Maschine heißt auch nicht „Gadgetto“. Die habe ich so getauft. Das ist eine MUM5 von Bosch. Steht zumindest drauf. Das Ding von Vorwerk kommt mir nicht in die Küche, ich finde das Teil absolut überteuert. Für den Preis kaufe ich mir lieber neue Objektive. Die hier tut auch was sie soll, ist allerdings nicht so kultig 😉
Liebe Grüße,
Mirtana
…….Ach, Eis hat Kalorien ?? 🙂
Da bin ich ein Meister im Verdrängen.
Für Dich und Deinen Cookie die besten Wünsche fürs neue Jahr.
Ich freue mich auf weitere interessante Blogeinträge von Dir, auch wenn ich ein stiller Genießer bin und nicht viel kommentiere.
Lieben Gruß Christa
Huhu Christa,
lieben Dank für Deine guten Wünsche! Dann werde ich mich mal bemühen weiterhin interessante Blogbeiträge ins weltweite Internetz zu bringen 😉
Auch Dir ein schönes neues Jahr,
Mirtana