Auf dem Blog “Draußen nur Kännchen” habe ich die spannende Aktion “12 von 12” entdeckt. Ein Fotoprojekt, was wohl schon erfolgreich und das auch recht lange läuft. Dabei im Grunde sehr simpel ist: man macht an jedem zwölften des Monats ganz viele Bilder und entscheidet sich am Ende des Tages für zwölf davon, die man dann unter dem Schlagwort “12 von 12” online stellt.
Und im letzten Quartal 2023 ist dann nix draus geworden aus den zwölf Bildern am Zwölften. Keine Zeit, keine Lust, keine Kamera zur Hand oder am falschen Tag die Erinnerung vom Kalender bekommen. Wie heißt es so schön? Neues Jahr, neues Glück. Nicht nur, daß ich heute daran gedacht habe, den Tag zu dokumentieren, ich habe sogar die DSLR mitgeschlörrt. Dann mal auf, hier kommen meine 12 von 12 im Januar.
Der Tag fängt gut an. Ich stehe tatsächlich um kurz nach sechs auf statt, wie neuerdings üblich, den Wecker zu ignorieren und bis mindestens sieben Uhr im Land der Träume zu verweilen. Und beginne den Tag, wie ich seit einigen Monaten jeden Tag beginne: mit einem Glas lauwarmen Wasser und einer Viertelstunde Sitzmeditation. Gedanken sortieren und mit Ruhe im Morgen ankommen.
Runter von der Meditationsmatte und Vitamine für Cookie in mundliche Stücke schneiden. Im Anschluß mache ich mein Frühstück und weil ich schon mal dabei bin, Lebensmittel in kleine Stücke zu schneiden, präpariere ich fix einen Salat für die Mittagspause. Und, Spoiler, denke sogar daran, ihn auch mitzunehmen.
Der tägliche Begleiter zum Frühstück. Eine Tasse Tee. Heute mal kein Kräutertee, sondern der Ostfriese muß es richten. Was dem einen sein Kaffee zum munter werden, das ist mir mein Schwarztee.
Eine Zeit lang habe ich morgens zum Frühstück Nachrichten gelesen. Das hat mir irgendwann auf den Magen geschlagen. Offenbar vertrage ich die Dummheit dieser Welt am frühen Morgen nicht. Genau genommen vertrage ich die nur in einem ganz kleinen Zeitfenster. Stattdessen habe ich mir angewöhnt, auf dem Tablet über die Onleihe meiner örtlichen Bibliothek Bücher zu lesen. Aktuell lese ich “Deutschland schafft mich” von Michel Abdollahi. Der hat die sehenswerte Reportage “Im Nazidorf” (2015) gemacht und ich verfolge seine Arbeit schon eine Weile.
Sprühregen nachdem es die letzten Tage Minustemperaturen da draußen hatte. Super Voraussetzungen für Glatteis. Zum Glück komme ich bis ins Büro ohne ins Schlittern zu geraten. Die Straßen sind frei. Unser Parkplatz allerdings hat die Nachrichten wohl ein wenig ernst genommen und sich komplett unter einer Eisdecke versteckt. Wollte ich schon immer mal ausprobieren, in Zeitlupe in die Parklücke zu driften. Hat geklappt, das Beschleunigungsmonster und ich sind perfekt auf unseren Parkplatz gerutscht.
Und sonst vergeht der Tag sehr ruhig, ich bin die Einzige im Büro und arbeite ungestört vor mich hin. Nachdem ich Gehsteig, den Eingang und den Parkplatz rund um mein Auto gestreut habe. Sicher ist sicher.
Kurz vor Feierabend drehe ich noch die freitägliche Runde mit der Gießkanne durch die Büros um die Pflanzen zu wässern. Immerhin haben sich davon mittlerweile einige angesammelt.
Ein ganzes Jahr haben die kleinen Sternchen in unserer Teeküche überlebt und sind tatsächlich ordentlich gewachsen. Mit ein wenig Glück bekommen sie im Winter auch wieder rote Hochblätter. Allerdings nie pünktlich zum Weihnachtsfest. Die müssten mal zurück geschnitten und umgetopft werden.
Weihnachtssterne können ziemlich alt und groß werden wenn man die vernünftig pflegt. Mal sehen, wie lange ich die zwei am Leben halten kann.
Die Deko an der Wand muß man nicht gießen. Vielleicht mal abstauben. Schon praktisch, diese Zombiepflanzen. Schreibe ich mir noch fix auf die To-Do-Liste für die nächste Woche: “Zombiepflanzen abstauben!”
Notebook herunter fahren, Licht aus und Alarmanlage an. Ab jetzt ist Wochenende! Immerhin, es nieselt zwar noch, aber die Temperaturen sind ein wenig hoch geklettert und die Straßen sind naß, aber nicht glatt.
Der Mensch kann ja nicht nur von Mittagspausen-Salat leben, er braucht auch Wintergemüse. Rosenkohl gibt es hier in der Saison mindestens einmal die Woche in den verschiedensten Variationen. Heute mal in der Pfanne kurz angebraten, dann mit Frischkäse und Gemüsebrühe zart zu Ende gegart. Verfeinert mit Schinkenstreifen und kleinen Gnocchis.
Sieht nicht wirklich appetitlich aus, ich wollte mein Abendessen einfach warm genießen statt es so lange zu fotografieren bis das Ergebnis magazinwürdig ist. War lecker.
Eigentlich wollte ich mir die Arte Doku “Rechtsextreme auf dem Vormarsch” zu Ende anschauen, verschiebe das auf einen anderen Tag. Heute bin ich es zu müde, mich mit braunem Gedankengut zu beschäftigen. Und greife lieber zur Unterhaltungsliteratur. Mit der ich den Abend und die heutige Reise durch “12 von 12 im Januar” beende.
Das war er, der zwölfte Januar. Schaut doch mal bei den anderen vorbei, die heute ihren Tag mit zwölf Bildern dokumentiert haben.
Danke für deinen Beitrag. Mir geht es auch oft ähnlich. Die aktuelle Situation mit der Afd belastet mich sehr und ich muss zwischendurch nach einer Ablenkung suchen. Isabel Allende habe ich noch nicht gelesen, toller Tipp!