Zu Besuch im Westfalenpark

Oder „Der Tag an dem uns Petrus in die Suppe spuckte.“ Da ist das allerherrlichste Herbstwetter wenn ich im Büro sitze, so mit Sonne und allem, was dazu gehört. Einfach das p-e-r-f-e-k-t-e Ausflugswetter. Wenn ich denn einen Ausflug machen können wollen würde. Oder so. Ich sitze ja im Büro, da ist nix mit Ausflug ins Grüne. Pardon, in dieser Jahreszeit muß man sagen „ins Bunte“.

Nun, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Denke ich mir und vertröste Cookie auf den darauf folgenden Tag. Da habe ich frei. Da kann ich Ausflüge machen bis der Arzt kommt. Gesagt, getan. Und weil ich schon immer mal in den Westfalenpark wollte seit ich Fees tolle Bilder auf ihrem Blog gesehen und die schöne Liebeserklärung dazu gelesen habe wurde Cookie dazu genötigt Captain Blaue Wolke gen Dortmund zu lenken.

Petrus fand die Idee offensichtlich nicht so töfte wie Cookie und ich. Der Sack zog flugs einen grauen Schleier über den Himmel. Bah, der olle Spielverderber spuckt uns aber nicht in die Suppe. Ist bestimmt Schalker, der Wetterbeamte da oben. Nur weil es kein goldenes Oktobersonnenlicht gibt heißt ja nicht daß das Laub weniger bunt ist. So, da haste Petrus. Denn wie jeder halbwegs anständige Park, der etwas auf sich hält, hat auch der Westfalenpark Bäume über Bäume, die sich gegenseitig in ihren bunten Laubkleidern Konkurrenz machen.

Cookie und ich laufen über einen Teppich aus Laub, der in den schönsten Rot- und Goldtönen vor uns liegt. Und weil ich die Kamera mit habe … Warum erwähne ich das eigentlich immer? So wirklich erwähnenswert wäre doch schließlich nur die Tatsache wenn ich sie zu Hause vergessen hätte. Also, weil ich die Kamera mit hatte und mir in den Kopf gesetzt habe, lustige Fotos von Schuhen auf Laubteppich machen will habe ich den armen Cookie Laub durch die Gegend kicken lassen. Sieht uns ja keiner, ist mitten in der Woche an einem grauen Herbsttag recht leer dort. Und Cookie ist Kummer gewöhnt.

Westfalenpark Dortmund 01

Doch im Westfalenpark kann man nicht nur herrlich spazieren gehen und dabei raschelndes Laub durch die Gegend wirbeln. Man kann sich auch Dortmund und den Rest des Ruhrgebietes in luftiger Höhe anschauen. Denn inmitten des Westfalenparks befindet sich der Florianturm, kurz Florian, eines der Wahrzeichen Dortmunds. Sieht nicht nur imposant aus, ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Westfalenpark Dortmund 13

Und weil ich ein Höhenjunkie bin muß ich natürlich dort hinauf. Auf mehr als 140 Metern über dem Boden hat man eine wunderbare Aussicht. Selbst dann noch wenn der olle Spielverderber Petrus graue Schleier über den Himmel zieht. Wenn er Spaß dran hat … So hoch über dem Boden bietet sich mir auch die Gelegenheit endlich mal die Miniatur-Funktion meiner Kamera zum Einsatz zu bringen. Kleine Spielerei, die ich ganz witzig finde. Allerdings würde ich die Funktion nicht groß vermissen, ich erinnere mich ohnehin nur alle Jubeljahre mal daran, daß meine Kamera das kann.

Westfalenpark Dortmund 25

Der Turm hat allerdings noch nicht geöffnet als Cookie und ich um halb zwei davor stehen. Um nun die Wartezeit zu überbrücken haben wir eine Runde mit der Kleinbahn durch den herbstlichen Park gedreht. Ich bin nie zu alt um Spaß an so etwas zu haben. Zumindest in meiner Welt. Mit der Kleinbahn fahren, dabei Händchen halten und den Park im Herbstkleid bewundern. Man könnte glatt dem Glauben verfallen ich hätte doch so etwas wie eine romantische Ader …

Westfalenpark Dortmund 12

So. Kleinbahn gefahren. Danach Florian erstiegen. Naja, erfahren. Mit dem Aufzug, ich käme im Leben nicht auf die Idee die Stufen hoch zu laufen. Ich bin ja auch kein Feuerwehrmann. Die machen so etwas. Allerdings im Rheinturm und der steht in Düsseldorf. Wir waren nun nicht in Düsseldorf, sondern im Westfalenpark. Der jetzt nicht ganz so groß ist wie der Grugapark in Essen, das tut seiner Schönheit allerding keinen Abbruch (Anmerkung der Autorin: der Grugapark ist mit fünf Hektar tatsächlich der kleinere, dafür aufgrund der höheren Gefahr sich zu verlaufen der gefühlt größere Park). Cookie und ich wandern weiter und stellen fest, daß im Rosarium noch unerwartet viele Rosen blühen. Wir stolzieren über den Weg, der sich durch Blumenrabatte schlängelt, und amüsieren uns über die teilweise sehr witzigen Namen der stolzen Gewächse. So wie „Kletterrose Albertine“, „Bobby James“ oder Rose „Dagmar Hastrup“. Wenn ich mal alt, grau und runzelig bin dann werde ich einen kleinen Garten haben und da will ich Dagmar Hastrup Rosen züchten. Alleine wegen des Namens, der klingt doch schon wie eine echte Ruhrpottrose. Fleur de Irgendwas Französisches was ich nicht verstehe, so kann ja nun echt jede daher gelaufene Rose heißen. Dagmar Hastrup, dat muß man wollen!

Westfalenpark Dortmund 24

Wenn Ihr also mal nicht wissen solltet was Ihr an einem schönen Tag im Ruhrgebiet so anstellen sollt, dann fahrt nach Dortmund und geht im Westfalenpark spazieren. Fahrt mit der Kleinbahn, mietet Euch ein Ruder- oder Tretboot, genießt die Aussicht vom Florian, streift durch die Rosenrabatte und entdeckt die witzigsten Namen, eßt etwas Leckeres in einem der Cafes, tankt Sonne und frische Luft, nehmt Eure Kinder mit und geht mit ihnen ins Kindermuseum „mondo mio!“ oder laßt sie auf einem der vielen Spielplätze toben. Es gibt unzählige Möglichkeiten einen schönen Tag im Westfalenpark Dortmund zu verbringen und das auch noch sehr günstig. Sagen wir mal so, Zoo mit der ganzen Familie greift da viel, viel tiefer ins Portemonnaie.

Und nehmt Eure Kamera mit! Sei es nur, um Bilder von bunten Laub oder lustig benannten Rosen zu machen. Und mit ein paar Bildern von Laub verabschiede ich mich für heute aus dem Westfalenpark. Ich komme wieder.

8 Gedanken zu „Zu Besuch im Westfalenpark“

  1. Gut, dass du dich von Petrus nicht hast in Bockshorn jagen lassen ;o) Die Miniaturfunktion deiner Kamera ist klasse. Da sieht aus, als wärst du nicht in Dortmund, sondern in Hamburg im Miniaturenwunderland gewesen ;o) Der Westfahlenpark steht auch noch auf meiner Liste. Immerhin komme ich da mit meiner Ruhrtopkarte kostenfrei hinein. Danke fürs erinnern.

    Liebe Grüße, Carmen

    1. Liebe Carmen,

      Petrus hält mich nicht auf – getreu dem Motto „Gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“. Wenn es ein bißchen kühl ist habe ich zumindest die Möglichkeit den Strickmantel auszuführen 😉

      Man kann diesen Miniatureffekt auch mit diversen Grafikprogrammen erzeugen, das nennt sich Tilt-Shift. Für ein echtes Tilt-Shift Objektiv fehlt mir noch das gewisse Kleingeld in der Portokasse.

      Liebe Grüße,
      Mirtana

    1. Huhu Frauke,

      es gibt so viele schöne Ecken hier im Ruhrgebiet. Und so viele davon kenne ich noch gar nicht! 😉

      Liebe Grüße,
      Mirtana

  2. Ach, Heimat. Ich bin kein großer Dortmund Fan. Aber der Westfalenpark ist für mich total Heimat. Ich liebe ihn heiß und innig. So ein tolles 50th Flair. Die Seebühne ♥♥♥. Aber hörmal, protestieren muss ich: die Gruga ist mitnichten größer sondern 5 ha kleiner. Soviel Zeit muss aber mal sein. So geht das nicht….

    Eigentlich bin ich grundsätzlich mindestens einmal im Herbst da! Leider habe ich es dieses Jahr nicht geschafft, eine Schande ist das. Hast du die tollen Herbstrabatten vor den Seerosenbecken gesehen. Irgendwo auf dem Blog habe ich eine ganze Fotostrecke von Spaziergängen im Park… doppelthach…. ich könnte so weiter machen 🙂

    Lg Haydee

    1. Moin Haydee,

      Dortmund liegt für mich so auf der „anderen Seite“ vom Ruhrpott. Ich bin eher so in Essen, Bottrop, Gelsenkirchen unterwegs weil ich da auch nicht so lange fahren muß.

      Der Grugapark ist tatsächlich kleiner? Hätte ich jetzt nicht vermutet, ich gestehe ich habe es auch nicht nachgeprüft welcher wirklich der größere Park ist. Allerdings fühlt sich der Grugapark größer an – liegt vermutlich an den vielen verwinkelten Wegen, der Westfalenpark ist geradliniger und übersichtlicher. Ich mag beide Parks 🙂

      Liebe Grüße,
      Mirtana

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