Nun ist es fast geschafft, dieses Jahr 2015. Und damit beende ich auch das Projekt „Foto der Woche 2015“ ein wenig vorzeitig da es die letzten Wochen mangels Zeit und Motivation nur noch unbeachtet vor sich hindümpelte.
Ich habe lange überlegt ob ich das Projekt in 2016 weiter führen möchte. Dabei ist mir klar geworden, ich mag auch nächstes Jahr gerne ein fotografisches Projekt am Start haben über das ich bloggen kann und das mich dazu bringt, mich mit meinen Kameras zu beschäftigen. Nur wöchentlich, das schaffe ich nicht und das ist mir zu viel Druck geworden. Unter Druck funktioniere ich privat überhaupt nicht, da gehen die Schotten irgendwann dicht und dann kommt nix mehr. Außer Verdruß und Frust.
Und weil es am Ende eines Jahres immer Rückblicke auf alles mögliche gibt habe ich für Euch dieses Projekt „Foto der Woche 2015“ ein wenig kompakt zusammen gefaßt bevor ich mit vielen Worten Tacheles um mich werfe.
Mach es auf die gute alte Tour, Baby!
Es gab einige analoge Bilder, die dann zwar nicht mehr aus der aktuellen Woche waren sondern mehr so in der aktuellen Woche erst aus der Entwicklung zurück kamen, doch wer wird hier schon so pingelig werden wollen? Spiegelungen auf Zollverein, Segelbötchen auf dem Baldeneysee oder Cookie im falsch belichteten Park, immer war eine analoge Kamera mit in der Handtasche. Zeitweilig schleppe ich, das Handy nicht mit eingerechnet, bis zu drei Kameras mit mir herum … Und wenn ich sie nicht durch die Gegend wuchtete dann hatte ich sie zu Hause in der Hand. Ich mag Alltagsfotografie. Und Gegenlichtaufnahmen kann Film einfach besser als jeder noch so hochentwickelte Sensor.
Mehr Drama, Baby!
Überhaupt, die Sache mit dem Licht. Fotografie bedeutet ja nicht umsonst „malen mit Licht“. Ich liebe Sonnenauf- und Untergänge und das schöne goldene Licht im Herbst. Ich finde Gegenlicht toll und Himmelsdrama ist das schönste Drama überhaupt. Egal ob sich die Sonne hinter einem Zechenturm oder Wolken zu verstecken sucht, ob sie golden durch Bäume scheint oder orangerot hinter Industriekulisse versinkt. Ohne Licht kein Bild, so einfach ist das. Wenn das Licht dabei noch tolle Dinge macht, umso besser.
Halt es in die Luft, Baby!
Ich habe dieses Jahr gefühlt ständig irgendwas in die Luft gehalten. Karten, Blumen, gewonnene Bücher oder buntes Laub. Das geht übrigens immer, dieses bunte Laub. Doof daß es das nur im Herbst gibt. Dinge in die Luft halten kann ich mittlerweile echt gut. In bunt und mit ohne Farbe. Wobei, das mit ohne Farbe werde ich nächstes Jahr verstärkt üben. Schwarzweiß ist nicht nur die Abwesenheit von Farbe. Sondern irgendwie mehr und diesem irgendwie mehr werde ich schon noch auf die Spur kommen. Früher oder später.
Momente. Gib mir Momente, Baby!
Und Momente habe ich im letzten Jahr immer wieder mal eingefangen. Seien es die kleinen Nagetiere, die mein Onkel mir extra gezeigt hat oder lustige Schilder, Playmobil-Mädchen die in meinem Wasserglas schwimmen oder die Unterzeichnung meines neues Arbeitsvertrages. Momente sind so wichtig und ich liebe die Möglichkeit, sie mit der Kamera festhalten zu können.
Jetzt mal Tacheles, Baby!
Allerdings hat sich, gerade am Ende des Jahres, irgendwie der Wurm eingeschlichen. Und der brachte der Fotografie und mir gegenseitige Unlust und eine Menge Frust mit. Wenn ich die Kamera sehe und mich dabei fühle als dächte meine Dorothy „Och nö, nicht du schon wieder, du veranstaltest doch eh immer nur den gleichen Kram mit mir“ dann braucht es vermutlich ein wenig Pause voneinander.
Ich fühle mich ein wenig als stünde ich mit der Fotografie in einer Sackgasse. Vorne geht es nicht weiter, da ist eine dicke Mauer und ich hab dafür die falschen Schuhe an. Hinter mir ist alles bekannt und abgegrast, dafür hätte ich vielleicht noch die richtigen Schuhe an wenn es mich nicht langweilen würde.
Mit der Kamera in der Hand gehe ich nach Gefühl um. Klar, ich kann mittlerweile mit all den schnieken Begriffen um mich werfen und habe tatsächlich verstanden wie Blende, Iso und Belichtungszeit miteinander in Korrelation stehen. Ich mache mir allerdings so gut wie nie Gedanken um all das schnieke Fachchinesisch wenn ich die Kamera in der Hand halte. Ich fotografiere nicht mit dem Kopf oder gar mit Konzept. Da stehe ich also nicht nur in der Sackgasse, ich renne auch permanent gegen die dicke Mauer und wundere mich, warum das Mistding nicht einfach nachgibt sondern mir im Gegenteil immer wieder die Stirn verbeult. Schon so eine merkwürdige Sinnkrise, in der die Fotografie und ich stecken. Ich liebe dieses Hobby und trotzdem finde ich meine Bilder doof und langweilig und überhaupt fotografiere ich nur die gleichen Motive, immer und immer wieder.
Vielleicht kommt jeder, der dem Malen mit Licht verfallen ist, irgendwann an diesen Punkt wo der Sinn und Zweck des eigenen Tuns bei jedem Schritt angezweifelt wird und jedes Resultat gar keine andere Chance erhält als doof und langweilig und überhaupt zu sein?
Damit die Fotografie und ich uns nicht in unserem Beziehungszank irgendwann ganz voneinander trennen und ich auch das kommende Jahr gerne wieder ein Fotoprojekt haben möchte werde ich an der von Paleica, die den wunderbaren Blog episoden.film führt, ins Leben gerufene Aktion mit dem schönen Namen 12 Magische Mottos teilnehmen. Jeden Monat ein anderes Motto, das läßt mir genug Zeit mich in Ruhe mit dem jeweiligen Motto zu beschäftigen ohne mir gleichzeitig den Druck des wöchentlichen Fotografierens in den Nacken zu packen. Schauen wir mal.
Mach es gut, Foto der Woche! Es war eine schöne Zeit mir Dir, trotz allem. Wer weiß, vielleicht sehen wir uns dann in 2017 wieder?
Liebe Mirtana,
ich kann das wirklich sehr gut nachvollziehen. So auf Knopfdruck kreativ sein, macht ja auch Druck. Auch ich mache bei Paleicas neuen Projekt mit und freue mich da schon wahnsinnig drauf. Manchmal braucht man ja auch ein bisschen Abstand und so kommen neue Inspirationen und kreative Schübe.
Für mich ist Fotografie das Thema im kommenden Jahr (du hast es bei mir ja schon gelesen), wobei ich am Anfang stehe und experimentieren werde.
Ich freue mich auf Neues von dir!
Ganz liebe Grüße, Bee
Hi Bee,
auf Knopfdruck bin ich einfach nichts. Weder kreativ noch produktiv, einzig lernen konnte ich gut unter Druck – ich war immer so diejenige die am Abend vorher anfing ein halbstündiges Referat zu schreiben ohne vorher auch nur einmal in die Texte geguckt zu haben 😀
Fotografie bzw. mich in dem Bereich weiter zu entwickeln ist definitiv Thema im kommenden Jahr.
Ich freue mich auf Deine 12 Magischen Mottos!
Liebe Grüße,
Mirtana
Ich tu mich momentan sehr schwer mit der Fotografie. Aber trotzdem möchte ich auch bei den 12 magischen Mottos von Paleica mitmachen.
Hi Kaddi,
woran hängt es denn bei Dir? Und schaffen wir das im neuen Jahr zusammen fotografieren zu gehen? 😉
Schön daß Du bei den 12 Magischen Mottos von Paleica auch dabei bist!
Liebe Grüße,
Mirtana