Manchmal ist das Leben ein Arschloch.

Im Moment zeigt der April, was er kann. So vom Wetter her. Sonne, Regen, Sturm, Graupel und Schnee. Alles dabei. Wenn es anfängt Kaninchen zu regnen bin ich raus. Dann packe ich die Koffer und fahre weit, weit weg. Wo es Sandstrand hat und man keine Regenwolken kennt.

Manchmal wünsche ich mir, es wäre so einfach. Den Koffer packen und weg, raus hier. Irgendwohin wo die schlechten Nachrichten mich nicht erreichen. Wo das Leben daraus besteht, die Sonne zu genießen und die Seele baumeln zu lassen. Wo das Leben einfach und nicht so fucking kompliziert ist. Wenn das doch mal so einfach funktionieren würde.

Es sind diese Tage, von denen ich von einem Extrem ins Nächste falle. Ohne Reißleine, Fallschirm und doppelten Boden. Diese Tage, die mich dermaßen auslaugen daß ich einfach keine Reserven mehr habe für Kreativität und die Dinge, die ich doch sonst gerne tue um mir die Zeit zu versüßen. Diese Tage, in denen es mich eine enorme Kraft kostet trotzdem zu funktionieren und nicht sofort jedem an die Gurgel zu springen der mir lediglich einen „guten Morgen“ wünscht.

Morgens noch Spaß im Büro gehabt und abends haut mir das Leben dann wieder eins in die Fresse wenn die schlechten Nachrichten mich endlich eingeholt haben. Ich bin es so müde von Krankheit und Tod zu hören. So abgrundtief müde. Schon wieder ein Mensch, den ich mag. Fuck you, Leben, du bist grad ein echtes Arschloch.

Und dann komme ich nach Hause, die schlechten Nachrichten im Genick und Cookie hat mir Mohnkuchen gekauft. Weil ich auf Mohnkuchen stehe. Dieser Mensch, der all meine komischen Launen im Moment geduldig erträgt, kauft mir Mohnkuchen obwohl ich gerade eine waschechte Zicke bin und ich stehe in der Küche und mir läuft das Herz über. Womit habe ich diesen wunderbaren Menschen verdient?

Ich bin wie das Wetter. Strahlend Sonnenschein und fünf Minuten später Weltuntergang. Eben noch herzhaft gelacht und zehn Minuten später steht mir das Wasser in den Augen. Selbst ich finde mich anstrengend. Wie anstrengend muß das erst für meine Umgebung sein?

Leben, du und ich? Wir müssen uns mal ernsthaft unterhalten. So kann das doch nicht weiter gehen mit uns beiden. Du haust mir in die Fresse und ich lach dir dennoch trotzig ins Gesicht. Können wir nicht einfach Frieden schließen, du und ich? Du dosierst die schlechten Nachrichten etwas sparsamer und ich stecke die Zicke wieder in den tiefsten Keller? Komm schon, gib dir einen Ruck. Das klingt doch wie ein guter Deal.

4 Gedanken zu „Manchmal ist das Leben ein Arschloch.“

  1. Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll. Das hört sich gar nicht gut an und das Wetter drückt einem dann ja echt noch mehr auf die Stimmung – das kenne ich… Ich bin froh, dass du Cookie hast und dieser weiß, was du im Moment brauchst!

    Ich denke an dich!
    Judith

    1. Liebe Judith,

      es fühlt sich auch nicht gut an und vermutlich wäre es bei strahlendem Sonnenschein einfacher zu ertragen als bei diesem April-Wetter. Vielen lieben Dank für Deine Worte <3

      Liebe Grüße,
      Mirtana

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