Monatsliebe September: Let’s get back together.

Wo war ich nur die letzten Wochen? Nun ja … ich war auf Abenteuer in meinem ganz persönlichen Bermuda-Dreieck des Alltags: Bett, Arbeit, Couch. Zack, da hats mich verschluckt. Wer mich hätte suchen wollen, hätte nur meinen Tagesplan von „schlafen, malochen, horizontal parken“ abarbeiten müssen, um mich zu finden. Ein Wort der Warnung: es ist neblig in diesem Alltags-Bermuda. So eine Art private Wetterlage, die sich nicht zwischen Müdigkeitsfront und Motivationstief entscheiden kann. Vielleicht ist meine Couch auch einfach nur so eine Art Moor mit Kissenbezug, in dem man sich hervorragend festfahren kann?

Zu meiner Ehrenrettung, es gab auf der Moorcouch immerhin eine Armada an guten Dokumentationen und interessanten Sachbüchern. Alibimäßig als „Horizonterweiterung“ getarnt. Im Sog von Futter für den Kopf rauschte der Sommer unspektakulär vorbei. Gefühlt neblig, grau, im besten Falle noch leise informativ. Oder sehr verärgert, frustriert und genervt vom deutschen Gesundheitssystem. Monatsliebe September: Let’s get back together. weiterlesen

Abgesang auf einen treuen Gefährten.

Er hat mich verlassen. Gestern macht es leise „Knack“, sein Glas sprang und damit trennten sich unsere Wege. Nicht ganz unangekündigt. Schon länger war er ein Verdächtiger im eigenen Gehäuse: ominöses Knistern beim Abkühlen. Sein Deckel, der sich mit vielen guten Worten noch schließen ließ. Sein Schalter, der so viel Fingerspitzengefühl verlangte wie das Knacken eines Tresors. Vom Kalkfänger ganz zu schweigen, der hing in traurigen Resten leblos am Deckel. Abgesang auf einen treuen Gefährten. weiterlesen

Dear Diary #9: Blink doch, du dämliche Pflaume!

Ich bin aus Überzeugung Motorradfahrerin geworden. Ich hätte auch Töpfern lernen können. Oder Stand-up-Paddling. Oder mich zu den Leuten gesellen können, die nach Feierabend ihre Wohnung minimalistisch mit Kerzenlicht ausleuchten und dann achtsam in die Flamme starren. Doch ich habe mich für zwei Räder mit 57 PS entschieden. Mein Schwänchen, die brave, unterschätzte Deauville mit Kardan und mehr Bauch als Biss. Und das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Was mich allerdings regelmäßig sprachlos macht und mir den Wind aus dem Visier nimmt: Autofahrende Menschen, die anscheinend ihren Führerschein in einem Escape Room mit Stroboskoplicht gemacht haben. Menschen, die entweder komplett überfordert sind, sobald sie ein Motorrad sehen oder sich schlicht denken „Oh! Ein Moped! Endlich kann ich mal was richtig, richtig Dämliches tun!“ Dear Diary #9: Blink doch, du dämliche Pflaume! weiterlesen

Alles im Griff: Frau Mirtana schubst Klötzchen.

Wie alle tragischen Geschichten beginnt auch diese mit einer harmlosen Frage. Nämlich: „Sag mal, was zockst du da eigentlich?“ Gerichtet an meinen Neffen, der ganz vertieft mit seiner Switch auf dem Sofa der Ferienwohnung saß. Die kleine Schwester war schon im Bett, und so erklärte mir mein Neffe geduldig, was er da spielt. Ich sah zu, wie er in Windeseile mit simplem Klötzchen schubsen einen Zoo baute, einen entlaufenen Papagei wieder einfing und Tiere vermehrte. Ehrlich, wie niedlich ist das bitte? Zwei Schafe füttern, dann fliegen Herzchen durch die Luft, und PLÖPP, da steht ein kleines, treu blickendes Babyschaf. Hach! Alles im Griff: Frau Mirtana schubst Klötzchen. weiterlesen

Dear Diary #8: Ich bin halt dumm. Oder?

„Ihre Tochter ist ziemlich intelligent. Allerdings ist sie leider auch sehr faul.“ Ein Satz, den meine Eltern auf einem Elternsprechtag in der Grundschule von meiner Lehrerin zu hören bekamen. Im Laufe meiner Schulzeit fiel das intelligent schnell unter den Tisch, übrig blieb die Faulheit. Ich, Jahrgang ’79 und mitten in den 80ern eingeschult, ging anfangs ganz gerne zur Schule und mir fiel die Grundschule leicht. In meiner Erinnerung habe ich selten Hausaufgaben gemacht oder sie waren so schnell erledigt, daß die Erledigung es nicht geschafft hat, sich irgendwie in meinem Gedächtnis zu verankern. Dear Diary #8: Ich bin halt dumm. Oder? weiterlesen

Zwölf von Zwölf im April 2025

Der Frühling ist da. Zumindet draußen. Mittlerweile ist schon April, der Winter scheint sich endlich zur Ruhe gesetzt zu haben. Heute ist es wieder an der Zeit, den Tag über Fotos zu machen und ihn am Ende so mit zwölf Bildern zu dokumentieren. Eine Aktion von „Draußen nur Kännchen„, bei der sich viele Blogger unter „12 von 12“ jeden Monat versammeln, um ihren Alltag fotografisch festzuhalten und zu teilen.

Und weil heute Samstag ist und ich dem Luxus fröne, an diesem Tag keiner Erwerbsarbeit nachgehen zu müssen, habe ich doch tatsächlich daran gedacht, den Tag über immer wieder die Kamera in die Hand zu nehmen. Gut, ich hab mir den Termin in meinen digitalen Kalender geschrieben und ausnahmsweise die Erinnerung nicht mit dem Gedanken „Ja, ich weiß das doch, geh jetzt“ weg geklickt. Na, dann wollen wir mal. Zwölf von Zwölf im April 2025 weiterlesen

Dear Diary #7: Früher war alles besser.

Seit einiger Zeit spülen mir der Youtube-Algorithmus und diverse Status-Meldungen diese lustigen Teilebildchen und Videoclips auf die Mattscheibe, die mir nostalgietriefend erklären möchten, was früher alles besser war. Kennt man, diese hochglanzbearbeiteten Rückblenden im Retrolook, in denen Sandkastenspaß, Kassettenspieler, Fahrradstürze und Telefonzellen als Beweise für eine goldene Ära verkauft werden. Als es noch kein Handy, kein Internet gab. Als eben alles noch viel besser und schöner war. Und wo Kindheit noch richtige Kindheit war. Dear Diary #7: Früher war alles besser. weiterlesen

Ist das jetzt die Arschkarte für Deutschland?

Und immer, wenn Du denkst: schlimmer geht nimmer … Dann kommt irgendwo die CDU mit Merz und Söder daher und grinst „Challenge accepted.“ Während ich mir (wie viele andere Menschen in Deutschland vermutlich auch) die Frage stelle, wie es nach dieser Bundestagswahl weitergeht, während über Wahlbeteiligung, Politikverdrossenheit und den Zustand der Demokratie diskutiert wird, während die echten Probleme immer noch zuhauf auf Lösung warten, da sitzt die CDU in ihrem Kämmerlein und grübelt: „Hm, was könnte denn jetzt wohl das dringendste Problem in diesem Lande sein? Was sollen wir denn als Erstes angehen?“

Spoiler: eine Koalition zu schmieden um eine stabile Regierung zu bilden scheint gerade nicht als Top Eins auf der Prioritätenliste des Wahlsiegers zu stehen. Weil: Klimakrise? Na, wird halt ein wenig wärmer, was solls. Steigende Mieten und Wohnungsnot? Ach, stellt Euch nicht so an, das regelt der Markt. Wie, Überlastete Pflegekräfte, ausgebrannte Lehrer, kaputte Brücken und Straßen, marode Schulen? Joah, wird dann wohl teuer, ne? Wir streichen das Bürgergeld, dann können wir das schon bezahlen. Aber das kann warten, weil wir als CDU haben ja die wahre Gefahr für Deutschland erkannt. Und wir tun jetzt was dagegen. Tschakka! Ist das jetzt die Arschkarte für Deutschland? weiterlesen