Schon sieben Türchen am Adventskalender geöffnet, Weihnachten rückt täglich ein bißchen näher. Ich mag ruhige und gemütliche Adventssonntage. Schön auf der Couch lümmeln, bei Kerzenschein und lecker Kakao, macht doppelt so viel Spaß wenn noch ein Teller mit leckeren Plätzchen im Spiel ist. Kann man kaufen. Muß man aber nicht, kann man auch fix selber backen. Wie die Liebesgrübchen, die andernorts auch Husarenkrapfen oder Engelsaugen heißen.
Ich bin in Punkto Gebäck nicht sehr anspruchsvoll. Es müssen nicht die extra komplizierten Rezepte mit gefühlten drölfzigzehn Arbeitsschritten sein für die man erst drei Stunden durch den Supermarkt tigern muß um alle benötigten Ingredienzien zu finden. Esse ich auch gerne, keine Frage. Wenn ich sie nicht selber machen muß. Beim selber machen bin ich eher für einfach, da ist die Chance nicht so hoch daß ich am Ende mit etwas da stehe das total mißlungen ist. Ich bin einfach keine Back-Heldin … Und Zutaten, die ich so oder so immer im Haus habe werden so wenigstens nicht schlecht. Plätzchen aus ganz einfachem Mürbeteig, das kriege ich hin.
Jetzt haben wir auch noch ein neues Spielzeug in der Küche, nämlich unsere neue superduper „Ich kann alles außer Rasenmähen“ Küchenmaschine, die ich auf den Namen „Gadgetto“ getauft habe. Nein, keinen teuflisch überteuerten Mixer mit Warmhaltefunktion. Seh ich etwa aus als sei ich Krösus oder mit ihm verheiratet? Eben. Aber zurück zu superduper Gadgetto. Damit kann man Teig kneten. Klasse Sache das. Also habe ich die abgewogenen Zutaten in die Rührschüssel geschmissen und vollkommen verzückt meiner Gadgetto beim Teg kneten zugeschaut. Um dann später ganz meditativ Kugeln aus Teig zu formen. Jetzt würde ich ja gerne behaupten ich hätte dann in der einsetzenden Dämmerung ganz entspannt und freudig auf der Couch gesessen, Tee geschlürft und bei schöner Musik Liebesgrübchen geknabbert. Ist auch nur knapp vorbei an der Wahrheit. Ersetze die schöne Musik mit dem etwas nervigen Sound von „Command & Conquer“ und das Couchgesitze mit „Küche aufräumen“, damit kommt man der Wahrheit schon näher. So, und jetzt kommt ein Rezept!
Zutaten:
- 175 g Mehl
- 65 g Zucker
- 2 Eigelb
- 125 g Butter
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Messerspitze gemahlener Zimt
- Johannisbeergelee (oder Gelee nach Eurem Geschmack)
- Puderzucker
Zubereitung:
Wenn bei Euch keine superduper Gadgetto herum steht macht das nix so lange Ihr ein bissel Muskelschmalz vorzuweisen habt. Als erstes vermengt Ihr in einer Schüssel Mehl mit Zucker, Zimt und Vanillezucker. Dann trennt Ihr die Eier. Oder laßt das jemanden machen, der das kann. Ich kann es nicht. Deswegen gibt es häufig nach Backorgien meinerseits herzhaftes Rührei. Also, zwei Eigelb in die Schüssel. Dann die Butter würfeln und ab in die Schüssel damit.
Jetzt kommt entweder ein superduper Gadgetto und rührt Euch einen schönen Mürbeteig an während Ihr verzückt daneben steht. Oder Ihr setzt Muskelschmalz ein und verknetet die Zutaten auf der Arbeitsplatte. Kann auch sehr meditativ sein. Wenn man ich ist kann man danach ebenfalls sehr meditativ die Küche fegen um das Mehl auf dem Boden loszuwerden.
Wenn Ihr also alles zu einem schönen festen Teig verknetet habt dann kommt der Teigklumpen erst einmal in Frischhaltefolie und macht für ein Stündchen einen Ausflug in den Kühlschrank.
In der Zwischenzeit könnt Ihr die Küche aufräumen, das Backpapier suchen und die Bleche aus der Versenkung fischen. Wenn die Stunde um ist, heizt den Backofen (Umluft ca. 180°, Ober/Unterhitze 200°) vor bevor Ihr anfangt aus dem Teig cirka fünfundzwanzig kleine Kugeln zu formen, die Ihr auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech legt. In die hübschen Kugeln drückt Ihr mit dem Stiel von einem Kochlöffel eine kleine Vertiefung. Nicht ganz so tief sonst läuft Euch nachher die Füllung unten raus …
In die Vertiefung kommt dann ein Klecks Johannisbeergelee. Ich benutze dafür immer einen Teelöffel und ein normales Messer um die kleinen Geleehäufchen in die Vertiefung zu bugsieren. Wenn alle Vertiefungen mit Gelee versehen sind ab mit dem Blech in den Backofen. 12 bis 15 Minuten backen lassen während sich köstlicher Plätzchenduft in Eurer Küche breit macht. Kleiner Profi-Tip am Rande: erst satt essen, dann Bilder von Liebesgrübchen machen. Sonst überleben die ihren Fototermin nicht sonderlich lange …
Rausholen, abkühlen lassen, mit Puderzucker bestreuen und genießen. Habt eine schöne Adventswoche!
Woanders ist auch toll: Und wenn Ihr noch mehr Weihnachtsleckereien wollt dann könnt Ihr Baumkuchen backen mit Tine, Brot und Schnitten bei Katti bestaunen oder zuckerfreie Plätzchen nach Art Heldenwetter ausprobieren.
Hmmm…. Die sehen aber toll aus ♥
Suche eh noch ein paar Rezepte für die Weihnachtsbäckerei 🙂
Ganz liebe Grüße Tine
Moin Tine,
Danke, ich hab auch extra ein paar Kekse hinbekommen wo die Marmelade nicht überall verlaufen ist 😀
Herzliche Grüße und bis zur Weihnachtsfeier,
Mirtana
Die sehen wirklich großartig aus! Eine kleine Kindheitserinnerung, bei uns gabs früher auch immer Plätzchen mit Marmeladenfüllung 🙂
Und vielen Dank für die Verlinkung!
Hallo Ariane,
bei meiner Mama gab bzw. gibt es die auch. Allerdings nach einem anderen Rezept. Trotzdem verbinde ich die Plätzchen irgendwie mit Weihnachten und Zuhause 🙂
Und gern geschehen, zuckerfreie Rezepte sind auch hier begehrt.
Liebe Grüße,
Mirtana
Ganz tolle Fotos, Mirtana. Food-Fotografie gefällt mir bei dir sehr gut. Plätzchen backen macht mich extrem nervös, das macht mein Mann mit meiner Tochter. Aber solche haben die beiden noch nicht gemacht, ich reiche dein Rezept mal weiter.
Liebe Grüße, Bee
Hallo Bee,
jetzt machst Du mich verlegen! Vielen lieben Dank für Dein Kompliment, da freue ich mich ganz besonders drüber als Anfänger in Punkto „Wie fotografiere ich eßbare Dinge“.
Ich wünsche Deinem Mann und Deiner Tochter viel Spaß mit dem Rezept – verrat mir, ob es geschmeckt hat 🙂
Liebe Grüße,
Mirtana
Ich habe die heute nach gebacken, allerdings sind meine etwas auseinander gelaufen und haben nicht so toll die Form behalten wie deine. hast du eine Idee woran das gelegen haben mag?
Das Rezept ist toll! schmeckt gut, und ist „Tageskinder tauglich“ – Ausstechen können die meistens nämlich noch nicht. Aber Löcher in Teig pieken geht schon super 😀
Hi Abraxa,
Vielleicht nicht gut genug verknetet? Mir läuft Mürbeteig immer auseinander wenn die Butter nicht gleichmäßig verteilt ist weil ich zu faul war den Mürbeteig ordentlich durch zu kneten. Ein bißchen auseinander laufen die Liebesgrübchen allerdings immer 😉
Oder hast Du Margarine genommen?
Lieben Gruß,
Mirtana