Lange, lange ist es her seit dem letzten Beitrag. Mehr als vier lange Wochen keine Fotos der Woche, keine Geschichten, kein Gemotze, kein gar nichts. Schweigen im Walde. Es blieb einfach keine Zeit um für mein Blog zu schreiben oder Fotos zu machen. Geschweige denn andere Blogs zu besuchen, zu lesen oder Kommentare zu schreiben. Ich war knapp vier Wochen nur zwischen Büro, einem Krankenzimmer und meiner Couch unterwegs.
Jetzt ist der Hinkefuß wieder zu Hause. Endlich. Nun sitze ich Sonntags nicht mehr einsam und alleine am Frühstückstisch und ich habe wieder Zeit für meine Kameras, für meine Bücher, meinen Blog, meine Stricknadeln und all die wunderbaren Dinge, die das Leben schöner machen. Der schöne goldene Oktober ist mehr oder weniger an mir vorbei gerauscht. So aus dem Augenwinkeln habe ich ihn wahr genommen. Die Bäume am Wegrand wurden bunter und die Blätter morgens auf dem taunassen Auto mehr. Ich habe wundervolle Sonnenuntergänge gesehen. Auf dem Heimweg über die A2. Wunderschön neblige Landschaften, morgens auf dem Weg zum Büro und keine Zeit für Bilder. Kastanien gesammelt habe ich dieses Jahr auch noch nicht. Gibt es überhaupt noch welche?
Um also überhaupt noch ein wenig Herbst zu atmen habe ich Cookie gestern dazu überredet mit mir im Wittringer Wald spazieren zu gehen. So lange es den Wittringer Wald noch in seiner ganzen Größe gibt. Man weiß ja nie ob sie nicht doch noch auf die Idee kommen dieses schöne Naherholungsgebiet dem Ausbau der A52 zu opfern. Auch wenn das Laub nass war, es raschelte doch unter den Füßen. Ich bin ein Herbstkind, ich liebe das Geräusch raschelnden Laubs.
Laub in allen Formen und Farben. Bäume, die in warmen Goldgelb oder tiefem Rot erstrahlen bevor die Blätter zu Boden fallen. Mir geht das Herz auf wenn ich unter einem bunten Blätterdach stehe. Ich bin und bleibe ein Herbstkind, schließlich bin ich im goldenen Oktober geboren. Damals, im Jahre 1979. Als ich das Licht der Welt erblickte war übrigens der Song “We don’t talk anymore” von Cliff Richard auf Platz 1 der Charts. Meine Güte, die Frisur! Bin ich echt schon so alt?
Laßt mich in ein Gehege mit kleinen niedlichen Ziegen, dann glaubt mir kein Mensch mehr daß ich wirklich schon so alt bin. Verzücktes Streicheln von neugierigen Ziegennasen an einem grauen Samstag. Hach. Das Kind in mir quietscht dabei endlos vor Freude, ich mochte als Kind schon gerne mit meinem Opa in den Streichelzoo gehen. Als Kind hat es mich auch nicht interessiert daß man danach selber wie so eine Ziege roch. Die kleinen afrikanischen Zwergziegen haben übrigens kuschelweiche Nasen und der Bock hat ein Paar sehr eindrucksvoller Hörner, die er spazieren trägt.
Cookie hat sehr geduldig darauf gewartet bis ich alle elf Ziegennasen mindestens einmal gestreichelt hatte bevor wir den Bogen zum Wittringer Schloß zurück schlugen. Spaziergänge werden demnächst viel öfter auf dem Plan stehen. Genauso wie Gemüse und Obst, selbst gebackenes Brot, Vollkornprodukte und wenig Fleisch oder Fisch. Herbst ist Erntezeit und manches Mal, während ich durch den Sonnenuntergang in ein leeres Mupfelheim zurück fuhr, habe ich mich bange gefragt was wir noch so alles ernten werden.
Bei mir selber wendet sich immer alles zum Guten. Irgendwann. Vielleicht ist es Glück, vielleicht ist es unverdient. Ich komme immer wieder zurück auf die Füße. Letztes Jahr im Herbst sah es noch nicht so rosig aus und nun? Nun habe ich den Arbeitsplatz gefunden, der exakt die Kriterien erfüllt die ich auf meiner Wunschliste stehen habe. Wobei, wenn ich es genau nehmen will dann hat der Arbeitsplatz mich gefunden. Ganz normale Jobsuche scheint echt nicht mein Ding zu sein, das hat für mich noch nie wirklich funktioniert.
Also wird sich so einiges ändern. Nach und nach. Und das ist gut so, Veränderungen sind nicht per se etwas Schlechtes. Im Gegenteil, ich behaupte immer daß ein Verharren auf dem Status Quo nicht gesund sein kann. Für den Körper und für die Seele, mein Leben besteht aus Veränderungen und Herausforderungen. Ich möchte auch gerne mal wissen an welchem Punkt ich zu einem dieser schrecklichen Menschen geworden sind, die immer alles von der positiven Seite betrachten müssen? Wenn man selbst dem Krankenhaus-Aufenthalt eines geliebten Menschen immerhin noch eine winzigkleine schöne Seite abringen kann.
Sich trotz aller Sorgen dennoch jeden Abend auf die Besuchsstunde freuen. Eine Stunde in einem Krankenhauszimmer sitzen und miteinander zu reden. Vom Tag zu erzählen, über gelesene Bücher oder Artikel zu diskutieren, den Heilungsverlauf auf unappetitlichen Bildern begutachten und Lebensänderungen planen. Jeden Abend eine Stunde. Mal mehr, mal weniger. Eine Stunde, auf die ich mich den Rest des Tages gefreut habe.
Jetzt freue ich mich darüber, nach Feierabend nach Hause fahren zu können und in eine Wohnung zu kommen in der ich nicht mehr alleine bin. Wieder Zeit zu haben für mein Blog, meine Kameras und meine sonstigen Spielzeuge. Eines habe ich in all der stressigen Zeit trotzdem geschafft: meinen Strickmantel fertig zu stellen. Mit riesiger Kapuze … Mit Kapuze auf Kopp sehe ich dann mehr so aus wie der Imperator. Sagt Cookie. Ich geh dann mal mein Laserschwert abstauben. Bis die Tage.
Und, Imperator oder nicht? Come to the dark side, I have cookies!
Ich hatte mich wirklich schon gewundert, Mirtana. Schön, dass es dir wieder besser geht, das freut mich.
Auch ich mag den Herbst sehr, meine liebste Jahreszeit. Das Farbenspiel ist ohne Gleichen. Im Sommer gehe ich so gut wie nicht raus, da ich die Hitze so hasse. Aber der Herbst lockt mich raus. Dass es kälter wird stört mich nicht, ganz im Gegenteil.
Es geht gemütlich zu bei uns, ich mag das. Wir spielen gerne und trinken dabei einen Tee – herrlich.
Hi Bee,
ich bin wie Unkraut, ich komme immer wieder 😉 Vielen Dank für Deine lieben Worte! <3
Hitze vertrage ich auch nicht so gut. Wenn es diese trockene Wärme mit Wind dabei ist, dann gerne auch um die 30° C. Luftfeuchtigkeit kann ich gar nicht, konnte ich noch nie gut. Ich gehöre auch zu den Leuten die kalt besser können als warm, immer schon.
Gemütlich ist toll! Lesen, Stricken, Hörbuch hören, Tee trinken oder zusammen mit Cookie DVD gucken. Und immer Kerzen an! Kerzen sind wichtig und gehören dazu 😉
Liebe Grüße,
Mirtana
Oh, Streichelziegen, die einen nicht anknabbern auf der Suche nach Futter, find ich toll! Ich hab mir das gleich mal als Ausflugsziel gemerkt. Die sidn echt meganiedlich <3
Ich freue mich, dass du nun doch Zeit findest den herbst zu genießen. Und ich bin schon gespannt wieder mehr von dir zu lesen.
Liebe Grüße, Carmen
Huhu Carmen,
ich finde, Schloß Wittringen lohnt sich in der Tat – gerade im Herbst. Schön spazieren gehen, Ziegen streicheln und danach auf ein Stück Kuchen und ein Tässchen Kaffee ins Schloß einkehren zum Aufwärmen. 🙂
Liebe Grüße,
Mirtana