Landmarken und Himmelsfarben – Schurenbachhalde

Eigentlich wollte ich Euch schon am Dienstag die Bilder zeigen die auf der Schurenbachhalde entstanden sind. Uneigentlich habe ich weder die Bilder bearbeitet noch auch nur ein Wort geschrieben. Stattdessen habe ich alles andere gemacht. Mal wieder. Ich finde das ja in der Tat erstaunlich daß ich es beruflich schaffe mich auch auf die Aufgaben zu konzentrieren auf die ich eigentlich keinen Bock habe und sie so zügig als auch sorgfältig hinter mich zu bringen, ich mich aber jedesmal gnadenlos in irgendwelchen Killefit vertüddel wenn ich private Projekte, die ich gerne machen möchte, in Angriff nehme. Kann doch echt nicht sein oder habe ich eine Persönlichkeit, die sich in Berufs-Ich und Privat-Ich verwandelt je nach Bedarfslage?

Dann habe ich mir gedacht „Kind, machste Dich im Internet mal schlau wat man so machen kann gegen so Vertüddelei.“ Und da las ich dann irgendwo auf dem Streifzug durchs Netz daß es hilfreich sein könne, sich beruhigende Instrumentalmusik anzumachen und in einem Editor zu arbeiten, der den ganzen Bildschirm einnimmt. So im Sinne von „sich auf das Wesentliche konzentrieren“. Hab ich gemacht. Bei WordPress das ablenkungsfreie Schreiben aktiviert und mir auf Youtube beruhigende Instrumentalmusik gesucht. Hat auch prima funktioniert. Nicht.

Vielleicht war das auch einfach die falsche Musik. Statt mich beim ablenkungsfreien und konzentrierten Verfassen dieses Artikels zu unterstützen hat sie mich dazu animiert, meinen Schreibtisch zu entrümpeln, zu entstauben und neu zu organisieren. Gut, davon schreibt sich kein Blogbeitrag von alleine, dafür ist sauber. An einem ordentlichen Arbeitsplatz schreibt es sich auch besser. Da denkt man ja nicht ständig drüber nach „Och, Mensch, könnt ich auch mal wieder sauber machen hier“. Ist ja dann schon sauber. Clever.

Nun ist der Schreibtisch sauber, das beruhigende Geklimper ist Klassik Radio gewichen, die Bilder sind bearbeitet und ich kann Euch von meinem spontanen Ausflug zur Schurenbachhalde berichten. Wo ich einer meiner heimlichen Süchte nachgehen wollte: Sonnenuntergänge fotografieren. Gefühlt besteht mein Bildarchiv ja zur Hälfte aus Bildern von Sonnenuntergängen. Die andere Hälfte sind Blümchen und Strickzeug … Zurück zur Schurenbachhalde. Übrigens, gegen Rücken hilft Treppensteigen wie ich dort heraus gefunden habe.

Die Schurenbachhalde verfügt über eine Landmarke. Das Ding heißt „Bramme für das Ruhrgebiet“ und da hat einer ein fünfzehn Meter hohes Stück Stahlplatte senkrecht in den Boden gerammt. Sieht jetzt auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär aus. Wer weiß denn heute schon, was eine Bramme ist? Außer Wikipedia. Ich finde ja, fotografisch gibt das Ding auch nicht sooo viel her, man kann aber hervorragend mit seinem Schatten spielen wenn die Sonne schon recht tief steht, der Sonnenuntergang aber noch auf sich warten läßt.

Schurenbachhalde

Wußtet Ihr daß es da eine Seite gibt auf der man nachgucken kann an welchem Ort die Sonne zu welcher exakten Uhrzeit untergeht? Hätte ich das mal vorher gewußt dann hätte ich nicht bereits anderthalb Stunden vorher dort oben herum turnen müssen. Man kann ja nun nicht anderthalb Stunden nur die Aussicht bewundern … Andere haben da andere Möglichkeiten gefunden, sich die Zeit zu vertreiben.

Schurenbachhalde

Da oben ist ja nix, was Feuer fangen könnte. Allerdings hatte ich grad kein Brennholz bei mir. Dafür habe ich dann Steinchen geschichtet und vertrocknete Schotterblümchen fotografiert. Übrigens, auf dem Boden herumrutschen mit der Kamera im Anschlag tut dem Rücken dann wieder gar nicht gut … Hmpf.

Schurenbachhalde

Schurenbachhalde

Während ich so selbstvergessen und so gut wie alleine auf der Halde im Dreck gelegen, Steinchentürme geschichtet und vertrocknete Blümchen fotografiert habe kam er dann doch noch, der Sonnenuntergang. So ein alltägliches Ereignis, schließlich geht die Sonne jeden Abend unter, und trotzdem jedes Mal auf ein Neues faszinierend.

Grandioser Ausblick gepaart mit Sonnenuntergang. Und als die letzten Farben vom Himmel fielen bin ich frierend zurück zu meinem Auto gelaufen. Wird noch empfindlich kalt sobald die Sonne weg ist. Hätte mir ja auch mal einer sagen können.

5 Gedanken zu „Landmarken und Himmelsfarben – Schurenbachhalde“

  1. Tolle Bilder! Ich muss auch unbedingt mal wieder auf eine Halde! Und Sonnenuntergang geht weiterhin einfach immer!

    Ein Makro-Objektiv lohnt sich wirklich sehr! Ich liebe meins! Das habe ich mir übrigens auch von meinem Mann schenken lassen! – Durchaus eine gute Geschenkidee, wo alle mal zusammenschmeißen können!

    Liebe Grüße
    Judith

    1. Bis zu meinem Geburtstag im Herbst ist ja noch ein wenig hin, bis dahin kann ich mich ja schlau machen welches es werden soll. Ich mag so kleine, sehr oft auch alltägliche Dinge, in großer Abbildung und da ich ohnehin besser darin bin den Teil der Welt abzulichten der sich nicht bewegt ist Makro etwas, das mich echt reizt.

  2. Makro kann man aber auch schön Dinge fotografieren, die sich bewegen. Das ist dann aber die größere Herausforderung. Die Insekten fliegen meist weg, bevor ich sie so richtig schön im Fokus habe! Und Heute sind mir die Blüten im Wind auch vor der Kamera herumgeflogen… ;D Aber Dinge die sich nicht bewegen, findet man zum Glück auch immer wieder!

    Ich wünsche dir viel Spaß, bei der Recherche nach dem perfekten Makro Objetiv für dich! Bis zum Herbst solltest du doch fündig werden! Hoffentlich machen deine Liebsten dann mit und schenken es dir!

    Liebe Grüße

    1. An dieser Herausforderung scheitere ich schon bei großen Motiven … und siehe da, da ist das Kind schon wieder aus dem Bild gerannt 🙂

      Ich bin zuversichtlich, daß ich die Familie dazu nötigen kann. Schließlich gibt es bei mir die besten Sonntagswaffeln von Welt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert