Ich weiß, heute ist Sonntag. Und nicht mal ein sehr schöner Sonntag. Man könnte meinen, wir hätten Herbst und nicht Spätfrühling. Graue, schwere Wolken und stetiger Nieselregen. Das ist kein Wetter, das mit einer Einladung daher kommt sich jetzt schön ins Straßencafe zu setzen und Eis zu essen. Das ist mehr so die Art Wetter, die einem auf der Couch lümmeln schmackhaft macht. Und was gehört zu einem Lümmelsonntag auf der Couch? Richtig, lecker Naschwerk. Nur Tee trinken kann schließlich jeder.
Deswegen habe ich heute für Euch ein äußerst leckeres und vielseitiges Backvergnügen, für das man normalerweise gleich alles im Haus hat: Pfitzauf. Das ist ein schwäbisches Traditionsgebäck, das man herzhaft oder süß genießen kann. Hergestellt wird aus einfachen Zutaten, ähnlich dem Teig für Pfannkuchen und es wird traditionell in Pfitzauf-Formen aus glasierter Keramik im Ofen gebacken. So eine Form muß man allerdings nicht zwingend haben, man kann auch eine herkömmliche Muffin-Form nehmen. Allerdings habe ich das “schwäbische Soufflé” nicht in der Form belassen, sondern umgedreht auf Tellern serviert. Gefüllt mit leckerem Eis und Erdbeeren. Die Schwaben mögen mir meinen barbarischen Umgang mit dem Pfitzauf verzeihen, erlaubt ist doch schließlich was schmeckt.
Zutaten:
- 150 g Dinkelmehl Typ 1050
- 250 ml Milch
- 2 Eier
- 2 EL Honig (am besten flüssig)
- 1 Prise Salz
- 2 EL Öl (Mandel, Sesam oder Walnuß)
- abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone
- 1 TL Vanille-Zucker
- 400 g Obst nach Belieben
- Eis nach Belieben
- Puderzucker
Zubereitung:
Die Erdbeeren (oder welches Obst bei Euch gerade zur Hand ist) waschen, den Strunk entfernen und in einem hohen Gefäß pürieren. Wer mag kann die Früchte zuckern. Kalt stellen. Die Muffinform mit weicher Butter einfetten, in den kalten Backofen stellen. Den Backofen auf 200° C (Heißluft) vorheizen. Ja, die Muffinform im aufheizenden Backofen belassen.
Mehl, Salz und Vanille-Zucker in eine Schüssel sieben. Mit der Milch, den Eiern, dem Öl, dem Honig und der Zitronenschale zu einem schaumigen Teig rühren. Am Besten dafür ebenfalls ein hohes Gefäß wählen, sonst verteilt sich der recht flüssige Teig gut über den Schüsselrand hinweg. Woher ich das wohl weiß?
Den Teig in die Muffinform gießen, in den Ofen schieben und 20 bis 25 Minuten backen. Nicht wundern, die Pfitzaufs verdoppeln bis verdreifachen dabei ihr Volumen, von daher ist es sinnvoll die Form bis zur Hälfte zu füllen. Wenn die Pfitzaufs schön aufgegangen und goldbraun sind ist es soweit und Ihr könnt sie aus dem Ofen holen.
Ein bis zwei Minuten stehen lassen, die Pfitzaufs dann vorsichtig aus der Form lösen. Wenn sie unten nicht offen sein sollten, sachte mit einem scharfen Messer den Boden aufschneiden. Umgedreht auf Tellern anrichten und mit dem Eis Eurer Wahl füllen. Die pürierten Früchte darüber gießen und mit Puderzucker bestreuen. Lauwarm genießen während der Regen an die Scheiben prasselt.
Yummy! Pfitsauf habe ich noch nie gehört, sieht aber richtig köstlich aus! Muss ich mal ausprobieren!
Liebe Grüße, Kirsten
Ich kannte das auch nicht, ich bin in einem alten Backbuch darüber gestolpert. Und dann mußte ich erst mal googlen 😀
Erzähl mir, womit Du sie gefüllt hast, der Phantasie sind da ja keine Grenzen gesetzt.
So, wann bringst du die vorbei. Wie lecker die aussehen, yummi!!!
Die hinterlassen im Auto vermutlich eine riesige Sauerei – alleine schon das geschmolzene Eis … Ich würde ja sagen, meine Adresse steht im Impressum, komm rum. Nur leider sind keine mehr da, der Mann hat sie aufgegessen 🙂
oooh das sieht ja wahnsinnig lecker aus!!
Danke schön 😉
Die sind auch wahnsinnig lecker. Könnte ich jeden Tag essen. Und das nicht nur mit Vanille-Eis und Erdbeeren, mit Schoko-Eis und Heidelbeeren schmecken sie auch ganz prima 😉