Piratenbräute

Nur noch eine Reihe: Die Piratenbräute.

Was denn bitte für Piratenbräute? Und wieso nur noch eine Reihe? Sehr komisch. Nun, dem langjährigen Leser sollte bekannt sein: ich bin in der Tat komisch. Und ich habe da nicht mal ein Problem mit. Des Rätsels Lösung ist hierbei ganz einfach: es handelt sich um sechs Paar Socken. Zukünftige Fußbekleidung. Sozusagen Strümpfe zurück aus der Zukunft. Oder so …?

Verwirrend. Und Sinn ergibt das nun wahrlich nicht! Ist die Autorin vielleicht etwas zu feste auf den Kopf gefallen? Man weiß es nicht, aber nun gut, fangen wir am Anfang an.

Und am Anfang stand das Aufräumen und Sortieren meines Wollvorrats. Denn ich bin, wie vermutlich viele Strickerinnen, nicht nur dem Verarbeiten schöner Garne zugeneigt, ich fröne ebenso dem Horten edler Wolle. Beim Stricken und Wolle kaufen verhält es sich ähnlich wie beim Lesen und Bücher kaufen auch: beides sind separate Hobbys, die sich zufällig miteinander kombinieren lassen. Aber nicht müssen. Man kann Wolle genauso wie Bücher sammeln, alles eine Frage des Platzes.

Doch zurück zum Aufräumen und Sortieren. Dabei habe ich fest gestellt, daß ich zum einen wirklich schönes Garn in meinem Besitz habe und zum anderen jede Menge Bücher mit tollen Anleitungen mein eigen nennen darf, davon etliche mit schicken Mustersocken. Denn meine liebsten Strickprojekte sind seit jeher Socken. Schnell fertig und man kann sich auf kleiner Fläche mit interessanten Mustern austoben. Nur noch eine Reihe! Muster machen mich süchtig, ich will dann einfach wissen, wie es aussieht … Und noch eine Reihe, noch eine, nur noch die eine, ach, aber eine geht noch … ZACK, ehe ich mich versehe zeigt die Uhr schon wieder eine Zahlenkombination an, die wenig Schlaf verheißt.

Das Sockenstricken habe ich mir 2010 mit Hilfe von Videos beigebracht und seitdem sind mir mit Sicherheit gut achtzig, neunzig Paar Socken von den Nadeln geplumpst. Ich liebe Wollsocken und laufe zu Hause ständig damit herum. Gibt nichts besseres um die Füße warm zu halten. Es hat Exemplare in meinem Besitz, die habe ich seit zwölf Jahren. Die sind einfach nicht kaputt zu kriegen. Einerseits gut, andererseits ziemlich doof wenn beständig neue Socken nach kommen, irgendwann geht die Socken-Schublade nicht mehr zu und ich hab doch nur zwei Füße. Von daher habe ich eine Menge Socken verschenkt oder gleich im Auftrag gestrickt.

Während ich so bunt gefärbtes Schaf von A nach B geräumt, kategorisiert, in meine Excel-Liste eingetragen, gestreichelt und bewundert habe, fiel mein Blick auf die Strickbücher im Regal und die Schnapsidee zu diesem Projekt mit dem klingenden Namen „Die Piratenbräute“ erblickte das Licht der Welt. Es gibt Stränge, die wohnen seit … hust … zwölf … hust … Jahren bei mir. So kam es, daß ich mir sechs dieser uralten Schätze auswählte und in den Anleitungsbüchern herum stöberte nach Mustersocken, die ich schon immer mal stricken wollte.

Somit handelt es sich bei den Piratenbräuten um nichts anderes als meinen ehrgeizigen Plan für 2023, aus gut abgelagertem Garn sechs Paar schöne Socken zu stricken. Entweder für mich oder zum Verschenken. Brauchte halt einen griffigen Namen und Aufhänger für die ganze Kiste. Unspektakuläre Auflösung, ich weiß. Wir werden Ende des Jahres sehen, wie viele Socken tatsächlich in die Schublade eingezogen sind. Aber hey, ich hatte immerhin Spaß bei der Planung und, wie wir alle wissen, ist Leben das, was passiert, während wir andere Pläne haben.

In diesem Sinne: an die Nadeln, fertig, los.

2 Gedanken zu „Nur noch eine Reihe: Die Piratenbräute.“

    1. 2006, da hab ich noch nicht gestrickt. Mein erstes Paar Socken stammt aus dem Jahr 2010, das habe ich mit Hilfe von Youtube gestrickt. Stricken gelernt habe ich eigentlich nur, damit ich mir selber Socken machen kann … Das erste Paar lebt in der Tat auch noch, was allerdings mehr daran liegt, daß ich irgendwann genug gestrickte Socken besaß bei denen der zweite Socken dem ersten doch sehr ähnlich sah und ich somit das erste Paar zu Erinnerungszwecken in die Erinnerungskiste packen konnte …

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